Ermittlungen zu einem Flaggschiff-Projekt von 40 Millionen Fcfp, das sich als finanzielles Schwarzes Loch entpuppte
Dies ist einer der merkwürdigsten Skandale in der polynesischen Perlenzucht. 2012 kündigte die Regierung stolz eine technologische Revolution an: eine einzigartige Sortiermaschine, die tahitianische Perlen automatisch klassifizieren könne. Fünf Jahre später wurde der Traum zum administrativen Albtraum.
„Wir haben es hier mit einem Lehrbeispiel für Missmanagement zu tun“, klagt Marcel Tuihani, Sprecher der aktuellen Regierung. Die Generalinspektion der Verwaltung (IGA) wurde beauftragt, Licht in diesen peinlichen Vorfall zu bringen.
Die versteckte Wahrheit eines Phantomvertrags
Ermittlungen enthüllen:
- 40 Millionen Fcfp für einen nie gelieferten Prototypen verpflichtet
- 20 Millionen Fcfp bereits an die US-Firma Ritco gezahlt
- Kein angemeldetes Patent oder validierter Machbarkeitsnachweis
„Niemand hat diese angebliche Maschine je in Betrieb gesehen“, räumt ein hochrangiger Beamter des Meeresressortens ein.
2012: Das Jahr der verdächtigen Zahlungen
Zahlungszeitplan:
- 14 Millionen Fcfp im Mai 2012 (35% des Vertrags)
- 6 Millionen Fcfp im Oktober 2012 (weitere 15%)
- 50% vor jeglichem Machbarkeitsnachweis gezahlt
Doch der damalige Minister Temauri Foster verteidigt seine Initiative: „Wir mussten innovieren, um unseren technologischen Vorsprung zu halten.“
Eine explosive Ermittlung in Vorbereitung
Die IGA untersucht:
- Fehlende technische Spezifikationen
- Versäumnisse bei der Kontrolle von Vorauszahlungen
- Mögliche nicht deklarierte Interessenkonflikte
„Alle Verantwortlichen werden sich dafür verantworten müssen“, warnt der Staatsanwalt.
Der Skandal, der die ‚Maison de la Perle‘ beschädigt
Dieses Fiasko kommt zu weiteren Rückschlägen hinzu:
- Die Organisation wurde 2013 nach nur 3 Jahren aufgelöst
- 200 Millionen Fcfp kumulierte Defizite
- 7 Mitarbeiter umstritten entlassen
„Diese Maschine war unsere letzte Hoffnung, unsere Existenz zu rechtfertigen“, bedauert ein ehemaliger Führungskraft.
Auf dem Weg zu internationalen Gerichtsverfahren?
Erwogene Optionen:
- Klageerhebung vor US-Gerichten gegen Ritco
- Juristische Schritte gegen Vertragsunterzeichner
- Rückforderung verschwendeter öffentlicher Gelder
„Wir werden alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen“, versichert der aktuelle Finanzminister.
Der Skandal in Zahlen
→ 40 Millionen Fcfp ausgegeben
→ 0 gelieferte Maschinen
→ 5-jährige Ermittlungen drohen
→ 1 Perlenindustrie um Glaubwürdigkeit ringend
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