Nach einer schwierigen Phase erlebt die Perlenindustrie in Französisch-Polynesien einen Aufschwung, insbesondere auf den Atollen Arutua und Rikitea. Arutua, mit seinen 80 Perlenzüchtern, sticht als eine der Regionen hervor, in denen die Produktion wieder Fahrt aufnimmt. Unter diesen Produzenten ragt Steve Pommier heraus, ein erfahrener Perlenfarmer mit über 20 Jahren Berufserfahrung, der durch beeindruckende Ergebnisse überzeugt.
In seiner Perlenfarm auf Arutua produzieren Steve Pommier und sein Team von 30 Mitarbeitern jährlich fast 300.000 Perlen. Dieser Erfolg ist umso bemerkenswerter, wenn man die Herausforderungen der Branche in den letzten Jahren betrachtet. „Es geht seit zwei Jahren wieder aufwärts“, sagt er und verweist auf die Fortschritte trotz vergangener Schwierigkeiten.
Die Perlenindustrie durchlief ab 2008 eine tiefe Krise, geprägt von nachlassender internationaler Nachfrage und sinkenden Preisen. Hinzu kamen Probleme bei der Versorgung mit Perlmutt, insbesondere auf dem Atoll Takaroa, die die Produktion belasteten. Seit 2016 zeigt die Situation jedoch Anzeichen der Erholung – mit einem leichten Anstieg der Anbauflächen und der Zahl der Produzenten.
Steve Pommier betont, dass er nicht nur hochwertige Perlen produziert, sondern auch „Off-Grade“-Perlen, die zwar nicht den strengsten Kriterien entsprechen, aber dennoch Absatz finden. Derzeit werden etwa 70 % seiner Produktion exportiert, vor allem nach Japan und China, den Hauptakteuren des globalen Perlmarkts. Da die Nachfrage das Angebot übersteigt, sind die Perlenpreise gestiegen – was neue Chancen für die Züchter eröffnet.
Steve Pommiers Perlen erzielen mittlerweile 800 CFP-Franc pro Gramm, umgerechnet etwa 1.200 CFP-Franc pro Perle. Dieser Preis spiegelt eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr wider und signalisiert eine Verbesserung der Marktlage. Um internationale Käufer anzuziehen, bleibt Qualitätsarbeit entscheidend. Das Transplantieren, das etwa 50 % des Produktionsprozesses ausmacht, ist ein kritischer Schritt. Steve unterstreicht die Bedeutung gut ausgebildeter Transplantateure:
„Wir bilden unsere eigenen Transplantateure aus. Früher haben wir acht Einheimische geschult, aber nur einer arbeitet noch bei uns. Die anderen sind nach Papeete zurückgekehrt. Man muss wirklich im Tuamotu-Archipel leben wollen, um in diesem Beruf zu bestehen. Deshalb setzen wir jetzt auf chinesische Transplantateure – sie sind zäher und verlässlicher.“
Heute zählt Steve Pommier Rikitea und Arutua – mit seinen 80 Produzenten – zu den zwei größten Perlenzuchtgebieten Französisch-Polynesiens. Diese positive Entwicklung deutet auf eine vielversprechende Zukunft für die lokale Perlenindustrie hin.
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