Autor: sandrine@perle-de-tahiti.com

  • Perlenzucht: Takaroa testet einen Unterwasserroboter zur Reinigung der Lagune

    Te Mā Tairoto heißt das innovative Projekt des Ingenieurbüros Odewa, das darauf abzielt, die polynesischen Lagunen von Abfällen aus der Perlenzucht zu befreien. Ein erster Prototyp soll bis Ende des Jahres auf dem Atoll Takaroa in den Tuamotu-Inseln getestet werden.

    Seit Jahrzehnten sammeln sich Seile, Netze und Bojen am Grund der Lagunen und verursachen eine hartnäckige Meeresverschmutzung. Trotz bereits durchgeführter Reinigungsaktionen ist die Bergung dieser Abfälle – teilweise in über 60 Metern Tiefe – äußerst schwierig, zeitaufwendig und riskant für Taucher.

    „Während einer Mission in Rangiroa haben wir festgestellt, dass die Abfälle ausschließlich manuell geborgen wurden – es gab keine andere Lösung“, erklärt Tearai Sioult vom Te Mā Tairoto-Team. „Diese Unterwasser-Geflechte sind gefährlich und erschweren die Arbeit. Sobald der Abfall an Land gebracht wird, blockiert er die Docks, die die Bevölkerung nutzt.“

    Zur Lösung des Problems setzt Te Mā Tairoto auf Spitzentechnologie: Ein kleiner Unterwasserroboter mit Sonar ortet die Abfälle, die dann von einer mit mechanischen Greifarmen und Sammelbehältern ausgestatteten Barke eingesammelt werden.

    „Mit dem Sonar unseres ROVs können wir die zu säubernden Bereiche genau erfassen“, erklärt die maritime Ingenieurin Alice Mounier-Vehier. „Die Bergung erfolgt vollautomatisch. Der Abfall wird gleichzeitig sortiert, gereinigt und direkt vor Ort gelagert, ohne das empfindliche Meeresökosystem zu stören.“

    ROV Takaroa

    Der Roboter kann bis zu neun Stunden am Stück unter Wasser arbeiten und Tiefen von bis zu 100 Metern erreichen – mit der Möglichkeit, ihn auf bis zu 300 Meter aufzurüsten, wie Pilot Charles Tegakau-Raparii betont.

    Nach der Bergung werden die Abfälle ins Hauptdorf gebracht und anschließend nach Tahiti transportiert. Die Möglichkeit einer Wiederverwertung wird derzeit geprüft. „Wir stehen in Kontakt mit Spezialisten für Kunststoffrecycling, um mögliche Lösungen zur Rückgewinnung zu finden“, sagt Alice.

    Erste Tests in Takaroa stießen bei der Bevölkerung und den lokalen Behörden auf positive Resonanz. Eine öffentliche Versammlung ermöglichte es, geeignete Einsatzgebiete zu identifizieren, ohne die Aktivitäten der Bewohner zu beeinträchtigen.

    Das Projekt wurde mit dem Toa-Reef-Preis der IFRECOR ausgezeichnet und erhielt die Best-Life-Förderung der IUCN. Damit konnte der Prototyp finanziert werden – das gesamte Projekt jedoch noch nicht. „Dies ist nur die erste Version“, so Tearai. „Der Einsatz in Takaroa wird uns helfen, die Maschine weiterzuentwickeln. Wir hoffen auf weitere Fördermittel, um das endgültige Modell zu bauen.“

  • Tahiti-Perlen in der Krise: Exporte brechen um 62 % ein

    Sturzflug der Zuchtperlen: Dramatischer Einbruch der Exporte

    Die aktuellen Daten des ISPF, basierend auf Zahlen der Zolldirektion, offenbaren einen drastischen Rückgang der polynesischen Exporte im vierten Quartal 2024: Ein Wertverlust von 62% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im Jahresvergleich beträgt der Einbruch 47% – ein schwerer Schlag für die Wirtschaft Polynesiens.

    Perlenindustrie im freien Fall
    Als historisches Exportstandbein zeigt die Perlenbranche die deutlichsten Verluste:

    • Rohperlen: -69% im Wert, -49% im Volumen
    • Durchschnittspreis: Nur noch 700 F.CFP pro Gramm (-39% zum Vorjahr)
    • Jahresbilanz: -59% im Wert, -52% im Volumen

    Vanille und Noni: Lichtblicke in der Krise
    Während die meisten Sektoren leiden, verzeichnen einige Agrarprodukte überraschende Zuwächse:

    • Vanille: +76% Wert, +50% Volumen (59.000 F.CFP/kg)
    • Noni: +64% Wert, +50% Volumen

    Dagegen kämpfen andere traditionelle Exportgüter:

    • Kopraöl: Leichter Wertanstieg (+33%) bei sinkenden Mengen (-21%)
    • Monoï & Perlmutt: Wertrückgänge um 41% bzw. 26%

    Importe: Gesamtstabilität mit Schieflagen
    Die zivilen Importe zeigen zwar Stabilität, doch die Branchenentwicklungen divergieren stark:

    • Investitionsgüter: +26% Wert (Unternehmensimporte +6%)
    • Vorprodukte: -12% Wert trotz höherer Mengen (+37%, u.a. durch Zementkäufe)
    • Privathaushalte: Leichter Rückgang (-2% Wert, -3% Volumen)
    • Automobilmarkt: Einbruch um 30% im Wert

    Energiesektor: Günstige Preise, steigender Verbrauch
    Trotz 14% höherer Importmengen sank der Wert von Erdölprodukten um 14%. Im Jahresvergleich:

    • Leichter Wertanstieg (+3%)
    • Durchschnittspreis pro Kilo bei 100 F.CFP (-24%)

    Die Zahlen zeichnen ein gemischtes Bild der polynesischen Wirtschaft, die nach wie vor zu stark von der Perlenindustrie abhängt.

    (Quellen: ISPF, Zolldirektion)

  • Nachhaltige Lösungen für Polynesiens Perlenindustrie: Kampf gegen die Plastikflut

    Plastic Odyssey-Expedition bringt Recycling-Innovationen in die Gambier-Inseln

    Ein französisches Forschungsschiff hat in Mangareva angelegt – mitten im Epizentrum von Polynesiens Perlenindustrie (60% der Produktion). Die Crew dokumentiert das Ausmaß der Plastikverschmutzung und entwickelt vor Ort praktische Lösungen.

    Das Problem: Perlenfarmen im Plastikdilemma
    Ausrüstung: Bis zu 3 Tonnen Plastik pro Farm (Bojen, Netze, Körbe)
    Entsorgungspraxis:

    • 80% der beschädigten Bojen lagern monatelang an Land
    • Der Rest wird nach Tahiti verschifft (CO2-intensive Transportlösung)

    Magali Devaux, Farmleiterin: „Unser ‚provisorisches‘ Plastiklager ist zum Dauerproblem geworden.“

    Die Lösung: Mobile Recycling-Werkstatt
    An Bord der Plastic Odyssey entstehen vor den Augen der Farmer nützliche Produkte:
    Bodenplatten für Farmgebäude
    Dachziegel aus HDPE-Bojen
    Baustoffe für lokale Infrastruktur

    Einfache Technik für große Wirkung
    Maxime Thirouin, Recycling-Ingenieur: „Unsere Maschinen kosten unter 5.000€ und lassen sich mit lokalen Materialien nachbauen.“

    Erste Erfolge
    ✓ 2 Pilotfarmen testen geschlossene Kreisläufe
    ✓ Richtlinien für „grüne“ Perlenzucht in Entwicklung
    ✓ 5 neue Arbeitsplätze im Recycling-Sektor entstanden

    Die Vision
    Die Direction des Ressources Marines plant ein polynesisches Recyclingsystem speziell für:

    1. Perlenfarm-Ausrüstung
    2. Fischereinetze
    3. Tourismusabfälle

    Dominique Devaux: „Zum ersten Mal sehen wir, wie unser Plastikmüll zum Rohstoff wird.“

    Warum dieses Modell Schule machen könnte
    ◼ 40% weniger Entsorgungskosten für Farmen
    ◼ Neue Einnahmequellen durch Upcycling-Produkte
    ◼ Imagegewinn für „clean pearls“ auf dem Weltmarkt

    Die Expedition zeigt: Nachhaltige Perlenzucht ist kein Widerspruch – wenn die Technologie zu den Inseln kommt, nicht umgekehrt.

    *Nächste Station: Tuamotu-Archipel, wo 80% des Farmplastiks bisher im Meer landen.*

  • Nachhaltige Innovation trifft Perlenzucht: Wie Polynesien seine Plastikflut bekämpft

    Plastic Odyssey startet Recycling-Revolution in den Gambier-Inseln

    Mitten im Herzen der französisch-polynesischen Perlenindustrie (60% der Produktion) zeigt ein einzigartiges Projekt, wie Umweltschutz und Wirtschaft Hand in Hand gehen können. Die Expedition Plastic Odyssey hat in Mangareva eine mobile Recycling-Lösung vorgestellt, die die Branche transformieren könnte.

    Das Plastik-Paradoxon der Perlenindustrie

    Während die begehrten Tahiti-Perlen für Natürlichkeit stehen, kämpfen die Farmen mit einem wachsenden Müllproblem:

    • 3-5 Tonnen Plastikabfall pro Farm und Jahr
    • 80% der Bojen werden „zwischengelagert“ – oft jahrelang
    • 20% werden nach Tahiti transportiert (500 km Schiffstransport)

    „Wir haben keine gute Lösung für unser Plastikproblem“, gesteht Magali Devaux, deren Familie seit Generationen Perlen züchtet.

    Vom Problem zum Rohstoff

    An Bord des umgebauten Expeditionsschiffs demonstriert das Team, wie aus Abfall Wertstoffe werden:

    1. Shreddern: Zerkleinerung der Plastikteile
    2. Extrudieren: Schmelzen bei 200-300°C
    3. Pressen: Herstellung von:
      • Wetterfesten Bodenplatten
      • Leichten Dachziegeln
      • Stabilen Baumaterialien

    Kosteneffizient: Die kompakten Maschinen (<5.000€) passen in einen Standard-Container und verbrauchen weniger Energie als ein Haushalts-Wäschetrockner.

    Erste Erfolgsgeschichten

    • Devaux-Farm: Reduzierte Entsorgungskosten um 35% im ersten Monat
    • Lokale Werkstatt: Schafft 5 neue Jobs durch Upcycling
    • Neue Normen: Öko-Zertifizierung für Perlenfarmen in Entwicklung

    Die große Vision

    Die Regierung plant ein kreislaufbasiertes System für:

    ✔ Perlenfarm-Ausrüstung
    ✔ Fischereinetze
    ✔ Tourismusabfälle

    „Diese Technologie gibt uns endlich eine praktische Alternative“, erklärt Marine Resources Minister Temauri Foster.

    Warum es funktioniert

    VorteilEinsparung/Wert
    Transportkosten40% Reduktion
    Neue Einnahmen15-20% durch Recyclingprodukte
    Marktimage„Green Pearls“ erzielen 30% Aufschlag

    Nächster Halt: Tuamotus, wo dringend Lösungen für die 150 Tonnen Farmplastik benötigt werden, die jährlich im Meer landen.

  • Tahiti-Perlen: 60 Jahre strahlende Pracht

    Dieses Jahr markiert einen Meilenstein für Tahiti-Zuchtperlen: Sechs Jahrzehnte sind vergangen, seit ihr Debüt die Welt eroberte. Aus der kühnnen Vision von Pionieren geboren, stiegen diese einzigartigen Juwelen – erstmals im Februar 1965 als „Bora-Bora-Perlen“ bei der Handelskammer Papeetes vorgestellt – trotz Marktschwankungen zu globalen Symbolen des Luxus auf.

    Von Perlmutt zu Kultivierten Schätzen

    Die Wurzeln der Perlenzucht reichen ins 19. Jahrhundert, als Polynesien jährlich über 30 Tonnen Perlmutt für Knopfherstellung exportierte. „Behörden suchten früh nach Lösungen, um überfischte Austernbänke zu schützen“, erklärt Perlenhistorikerin Jeanne Lecourt. Meilensteine:

    • 1827: Der britische Wissenschaftler Hugh Cuming identifiziert Pinctada margaritifera, die endemische Perlenauster der Region.
    • 1930er: Der Franzose François Hervé versucht japanisch inspirierte Transplantate in Apataki (erfolglos).
    • 1961: Jean-Marie Domard gelingt mit japanischem Know-how Polynesiens erste erfolgreiche Transplantation.

    Die Blütezeit

    Nach der Verlagerung der Aktivitäten nach Bora Bora (1963) starteten 1965 die ersten offiziellen Tahiti-Perlen. In den 1980er-90er Jahren boomten über 1.000 Farmen im Archipel.

    Moderne Herausforderungen: Das Etikett-Dilemma

    Obwohl es sich um Frankreichs einzigen lokal produzierten Edelstein handelt, fehlt Tahiti-Perlen eine offizielle Qualitäts- oder Herkunftszertifizierung. „Züchter der Cook-Inseln nutzen dieselben Austern und dürfen ihre Perlen ‚Tahiti-Perlen‘ nennen“, so Lecourt. Die Branche diskutiert:

    • Sollte eine Zertifizierung nur Premium-Perlen gelten (wie Japans Hanadama, die dreifach höhere Preise erzielen)?
    • Wie lassen sich Preisspannen bewältigen (von Juwelen für 1 Million Fcfp bis zu „Ausschuss“-Perlen gleichen Namens)?

    Zum Jubiläum flammt die Debatte neu auf – und die Branche blickt inspiriert auf Japans gestuftes Zertifizierungsmodell, um die Exklusivität Tahiti-Perlen zu stärken.


  • Ni Ni: Die Starpower des chinesischen Kinos glänzt auf tahitianischen Perlen

    Chinesische Schauspielerin und Influencerin Ni Ni bringt Tahiti-Perlen ins Rampenlicht

    Durch ihre Rolle im international veröffentlichten Film Lost in the Stars (2023) hat die chinesische Schauspielerin und Influencerin Ni Ni Tahiti-Perlen eine noch nie dagewesene Sichtbarkeit verschafft. Während der gesamten Promotion-Tour war der Star konsequent mit schwarzen Perlen geschmückt, insbesondere mit Stücken aus polynesischen Lagunenperlen. Ihr eleganter Stil begeisterte Millionen – sei es im Fernsehen oder auf ihren Social-Media-Kanälen.

    Laut einem polynesischen Perlenhändler hatte diese organische Medienpräsenz (obwohl nicht gesponsert) spürbare Auswirkungen auf den chinesischen Markt und trug zur dramatischen Verkaufsbelebung im Jahr 2023 bei.

    Ein beispielloser Exportboom

    2023 markierte einen Wendepunkt für Tahiti-Perlen: Die Exporte schnellten auf 16 Milliarden Fcfp empor (im Vergleich zu 6 Milliarden im Vorjahr). Hongkong festigte seine Position als wichtigstes Tor zu den asiatischen Märkten. Dieser Anstieg spiegelt die wachsende globale Nachfrage nach klassischen runden Perlen ebenso wider wie nach Keishi-Perlen.

    Der Aufwärtstrend begann im Juni 2023, erreichte im Oktober seinen Höhepunkt und verlangsamte sich leicht. Besonders Keishis erlebten einen rasanten Preisanstieg – einst für 150–500 Fcfp pro Gramm gehandelt, erzielen einige heute aufgrund ihrer Seltenheit und organischen Formen über 3.000 Fcfp.

    Die Renaissance der Keishi-Perlen

    Lange als Nischenprodukt betrachtet, erobern Keishi-Perlen nun wieder die Bühne. Ihre unregelmäßigen, charaktervollen Formen sprechen Kund:innen an, die nach Einzigartigkeit suchen. Luxus-Juweliere wie Mikimoto haben den Trend zusätzlich legitimiert, indem sie Keishis in ihre High-End-Kollektionen integrierten.

    Während Juweliere ihre Preise an die gestiegene Nachfrage anpassen, bleibt die Begeisterung der Käufer:innen ungebrochen. Keishi-Designs stehen heute für Modernität und Mut – und passen perfekt zu den sich wandelnden Marktvorlieben.

    2024: Vorsichtiger Optimismus

    Trotz der Rekordergebnisse von 2023 birgt das Jahr 2024 Unsicherheiten. Die Branche muss Modetrends, begrenzte Keishi-Produktionskapazitäten und eine mögliche Marktsättigung navigieren. Eine Frage bleibt offen: Wird der „Ni Ni-Effekt“ nachhaltig sein – oder bleibt er ein einmaliger Höhepunkt in der jüngeren Geschichte der Tahiti-Perlen?

    Ni Ni: Die Starpower des chinesischen Kinos glänzt auf tahitianischen Perlen
  • Molluskenauge: Wenn Austern zu Wächtern der Lagunen werden

    Was wäre, wenn Perlaustern die Gesundheit von Lagunen überwachen könnten?
    Diese kühne Vision steckt hinter Molluscan Eye – einem Startup eines ehemaligen Forschers, das Meeresbiologie mit Hightech verbindet. Im Januar sorgte das Unternehmen auf dem CES in Las Vegas mit seiner innovativen Umweltmonitoring-Lösung für Aufsehen.

    Das Konzept?

    Perlaustern mit intelligenten Sensoren ausstatten, die Wasserqualität in Echtzeit messen. Die Systeme sind bereits im Tuamotu-Archipel (u.a. auf den Atollen Takaroa und Takapoto) sowie weltweit im Einsatz – von der Arktis bis Neukaledonien.

    Jean-Charles Massabuau, Mitgründer des Startups, erläutert:
    „Wir hängen einen Käfig mit Austern in der Lagune auf. Eine Platine erfasst die Reaktionen der Weichtiere, eine andere überträgt die Daten via Mobilfunk.“
    Die fernausgewerteten Informationen ermöglichen so eine lückenlose, echtzeitfähige Ökosystem-Überwachung – deutlich effizienter als klassische Methoden.

    Warum überzeugt die Technologie?

    • Einfachheit & Praxistauglichkeit: „Auf dem CES beeindruckte besonders, dass wir ein Tool für ein echtes Problem anbieten. Und das Verblüffendste? Manche begreifen erst jetzt, dass Wasser verschmutzt sein kann!“, so Massabuau.
    • Bio-Indikatoren 2.0: Austern als lebende Sensoren liefern präzisere, schnellere Daten – ein Durchbruch für den Schutz polynesischer Lagunen.

    Ein Modell mit globalem Potenzial

    Molluscan Eye revolutioniert Umweltmonitoring: kostengünstig, skalierbar und symbiotisch mit der Natur. Eine Schlüsseltechnologie – nicht nur für die Perlenindustrie, sondern für die Zukunft fragiler Küstenökosysteme weltweit.

    Molluscan Eye Website

  • Robert Wan feiert 50 Jahre Leidenschaft und weltweiten Einfluss für Tahiti-Perlen

    Robert Wan feiert 50 Jahre Tahiti-Perlen-Imperium mit glamourösem Galaabend

    Papeete, Freitagabend – Im eleganten Rahmen des Musée de la Perle feierte Robert Wan das 50-jährige Bestehen seines Unternehmens Tahiti Pearls im Kreis von Familie, engen Weggefährten und hochrangigen Gästen. Ein halbes Jahrhundert unermüdlichen Engagements für die Poerava – die legendäre tahitianische Schwarzperle – auf der Weltbühne.

    Von der Vision zum Perlen-Imperium

    1973 übernahm Wan die Führung von Tahiti Pearls. Bereits ein Jahr später bahnte ein Schlüsselgespräch mit Professor Sato in Japan den Weg: Die Zusammenarbeit mit dem Enkel von Kokichi Mikimoto (Pionier der modernen Perlenzucht) markierte den Start eines beispiellosen Aufstiegs.

    • 1977: Erste eigene Perlen-Ernte
    • 1976: Anerkennung als Edelstein durch das Gemological Institute of America (GIA)
    • Ikone Atolle: Marutea Sud, Nengo Nengo und Aukena werden unter seiner Führung zu Kronjuwelen polynesischer Perlenzucht

    Meilensteine der Exzellenz

    1994 erhielt Wan die Lauriers d’Or de la Qualité für sein Qualitätsstreben. Doch hinter den Auszeichnungen steht eine tiefere Mission: Die Tahiti-Perle als Symbol für Kultur, Authentizität und höchste Handwerkskunst zu etablieren.

    Zukunftssicherung mit Weitsicht

    Anlässlich des Jubiläums bekräftigte der Unternehmer seinen unerschütterlichen Glauben an die Poerava. Seine Strategien:

    1. Eigenmarken-Offensive – Positionierung als Luxusjuwel
    2. Vertikale Integration – Vom Zuchtbetrieb zum Schmuckatelier
    3. Nachfolgeplanung – Enkel Johnny Wan führt das Erbe bereits aktiv fort

    Mit 50 Jahren auf dem Buckel brennt Robert Wan noch immer für dieselbe Vision: Die Welt von der Einzigartigkeit dieser „Perlen der Götter“ – geboren in polynesischen Lagunen – zu überzeugen.

  • Margaux Crusot, L’Oréal-UNESCO-Preisträgerin, führt die Perlenzucht in eine neue ökologische Ära

    Margaux Crusot: Die 30-jährige Wissenschaftlerin, die die Perlenzucht revolutioniert

    Mit nur 30 Jahren verkörpert Margaux Crusot, Absolventin der Meeresökologie an der Universität Französisch-Polynesiens, die Zukunft einer Wissenschaft im Dienste der Umwelt. Als Preisträgerin des renommierten L’Oréal-UNESCO For Women in Science Young Talents-Preises macht sie mit einer bahnbrechenden Innovation auf sich aufmerksam, die die polynesische Perlenindustrie nachhaltig verändern könnte.

    Das Problem: Unsichtbare Umweltzerstörung

    Fünf Jahre lang erforschte die junge Wissenschaftlerin ein drängendes Problem: die ökologischen Auswirkungen der Perlenaustern-Sammlung. Bisher setzt die Branche seit über 40 Jahren auf ombrière-Sammler – Plastikstrukturen, die Mikroplastik und toxische Verbindungen freisetzen und so die Lagunenökosysteme schädigen.

    Nach Feldstudien in Gambier, Arutua und Takapoto lieferte Crusot eine erschütternde Erkenntnis:

    • 1.600 Tonnen Plastikmüll produziert die Perlenzucht jährlich
    • Herkömmliche Sammler zersetzen sich zu Mikroplastik und vergiften Meeresböden

    Die Lösung: Biologisch abbaubare Innovation

    Aus dieser Diagnose entstand eine revolutionäre Alternative: die weltweit ersten vollständig biologisch abbaubaren Brutkollektoren aus biobasierten Materialien.

    Der Entwicklungsprozess:

    1. Prototypen-Phase: 3D-gedruckte Labormuster
    2. Industrielle Umsetzung: Zusammenarbeit mit Materialexperten und tahitianischen Herstellern
    3. Praxistests: Aktuelle Erprobung in natürlicher Umgebung

    Das nun patentierte System markiert den Anfang eines echten ökologischen Wandels in der Perlenindustrie.

    Mehr als Technologie – ein Paradigmenwechsel

    Crusots Vision reicht weiter:

    • Flächendeckender Ersatz umweltschädlicher Sammler
    • Schutz der Lagunen bei gleichzeitiger Existenzsicherung für Perlenzüchter
    • Vorbildfunktion für nachhaltige Aquakultur weltweit

    Mit der internationalen Auszeichnung gewinnt die Forscherin nicht nur Sichtbarkeit, sondern auch die nötige Glaubwürdigkeit, um Industrie und Politik zu überzeugen. Ihr Projekt – an der Schnittstelle von Wissenschaft, Ökologie und Wirtschaft – unterstreicht eine seltene Kombination: akademische Präzision mit pragmatischer Umsetzungsstärke.

  • Perlen-Betrugsfall: Gefälschter Händler und Gewerbetreibender zu hoher Strafe verurteilt

    Am 17. Oktober 2023 verkündete das Strafgericht von Papeete das Urteil in einem Betrugsfall mit Perlen, der die Perlenzuchtbranche erschüttert hatte.

    Ein 70-jähriger Rentner, ehemaliger Mitarbeiter der OPT, wurde zu drei Jahren Haft verurteilt, davon sechs Monate ohne Bewährung, weil er ohne erforderliche Händlerlizenz illegal Perlen gekauft hatte. Sein Komplize, ein erfahrener Juwelier, erhielt eine sechsmonatige Bewährungsstrafe wegen Hehlerei.

    Zwischen Dezember 2018 und Februar 2019 hatte der Rentner mehrere Chargen Perlen im Wert von über 20 Millionen Fcfp (XPF) von polynesischen Produzenten erworben. Verführt von einem früheren, sehr profitablen Investment, stieg er ohne Genehmigung in den Perlenhandel ein und nutzte betrügerische Methoden: Versprechen von Banküberweisungen, die nie eintrafen, Teilzahlungen in bar, gefälschte Überweisungsaufträge und sogar die Einbindung eines Komplizen am Telefon, um die Verkäufer zu beruhigen.

    Diese betrügerischen Machenschaften stürzten mehrere Perlenzüchter in finanzielle Not, sodass einige sogar das Schulgeld ihrer Kinder nicht mehr bezahlen konnten. Der chinesische Händler, der seit Jahren in der Branche aktiv war, wurde schuldig gesprochen, Perlen von diesem Scheinhändler gekauft zu haben, ohne die Legalität seiner Geschäfte zu überprüfen.

    Die Staatsanwaltschaft bezeichnete den Fall als „Spitze des Eisbergs“ und verwies auf einen schwer regulierbaren Parallelmarkt. Das Gericht ordnete eine gemeinsame Rückzahlung von über 18 Millionen Fcfp an die Opfer an.