Ein bedeutender wissenschaftlicher Durchbruch gelang Forschern des Ifremer Pacific Center, die durch genetische Selektion die Geheimnisse der Zuchtperlenbildung entschlüsselten. Dieser Fortschritt verspricht eine tiefgreifende Transformation der polynesischen Perlenzucht.
Die im Juli 2016 im Fachjournal Animal Genetics veröffentlichte Studie zeigt den Einfluss seltener biologischer Merkmale – wie rote oder weiße Schalen und orangefarbenes Fleisch – auf Perlenfarbe und Glanz, wesentliche Qualitätskriterien.
Die Perlenzucht bildet das Rückgrat der lokalen Wirtschaft mit über 500 Produzenten, 1.300 direkten Arbeitsplätzen und 70% der polynesischen Exporte. In Kenntnis dieser Bedeutung arbeiteten Ifremer-Wissenschaftler eng mit Landwirten zusammen, um Austern mit atypischen Merkmalen zu sammeln. Diese Exemplare wurden anschließend im Labor künstlich gekreuzt, um die genetische Übertragung ihrer besonderen Eigenschaften zu untersuchen.
Der Artikel zeigt eine direkte Korrelation zwischen Austernschalenfarbe und dem Farbton der resultierenden Perle. Gleichzeitig bewerteten Forscher die Verbreitung dieser selten gefärbten Austern auf polynesischen Atollen. In Mangareva etwa weisen wilde Austern mit orangefarbenem Fleisch besonders hohe Konzentrationen auf.
Die genetische Selektion der Pinctada margaritifera, der emblematichen Perlenauster Französisch-Polynesiens, eröffnet somit beispiellose Perspektiven für die Branche. Durch Nutzung der Ifremer-Expertise in Tierwissenschaften entsteht eine neue Ära der „modernen Perlenzucht“ – die lokale Produzenten mit innovativen Werkzeugen für internationale Märkte ausstattet.