Kategorie: Gesetzgebung

  • Regulierungsreform in der Perlenzucht: Staatsrat billigt teilweise neue Gesetzgebung

    Am 13. Dezember verabschiedete das französisch-polynesische Parlament ein Gesetz zur Reform der Vorschriften im Perlenzuchtsektor. Am 28. Juni traf der Staatsrat eine bedeutende Entscheidung, indem er den Großteil des Gesetzes billigte, jedoch vier Artikel betreffend Schmuckhandwerker ablehnte. Folglich wird das Gesetz vor dem 10. Juli ohne diese umstrittenen Bestimmungen in Kraft treten.

    Diese Entscheidung folgt auf eine Klage von Pearly Investissements. Tearii Alpha, Minister für die Entwicklung primärer Ressourcen, erklärte, dass das Gesetz trotz der Ablehnung von vier Artikeln innerhalb der nächsten zehn Tage erlassen wird. Die Regierung hat zugesichert, umgehend Maßnahmen zur Umsetzung der Reform ab Juli zu ergreifen.

    Parallel dazu wird ein neues Gesetz eingeführt, das den Straßenhandel in der Umgebung von Märkten regeln soll. Ziel ist es, diesen Sektor zu organisieren und gleichzeitig die Lebensgrundlage der Schmuckhandwerker zu schützen. Die übergeordneten Ziele der Reform sind die Aufwertung des Images tahitianischer Zuchtperlen, die Professionalisierung der Branche und die Einführung strenger Regeln für das Ressourcenmanagement.

    Minister Alpha betonte die Bedeutung der Rückverfolgbarkeit der Perlenkerne von der Produktion bis zum Export, um die Exportverfahren zu vereinfachen. Das Gesetz führt zudem Quoten, Umwelt- und Gesundheitsstandards sowie Transparenzanforderungen für Händler ein. Trotz der teilweisen Ablehnung zeigte sich der Minister mit der Entscheidung des Staatsrats zufrieden und kündigte Aufklärungskampagnen in den perlenproduzierenden Inseln an, um die Fachleute auf die Reorganisation des Sektors vorzubereiten.

  • Gerichtsurteil: EURL Raipoe International erhält Entschädigung für die Zerstörung von Perlen durch Französisch-Polynesien

    Gericht verurteilt Französisch-Polynesien zur Entschädigung für zerstörte Perlen

    Im Rechtsstreit zwischen der EURL Raipoe International und Französisch-Polynesien hat das Gericht die Gebietskörperschaft zur Zahlung einer Entschädigung verurteilt. Das Unternehmen hatte 124.410.000 FCFP für die Zerstörung von 414.700 Perlen durch die Perlenzuchtbehörde zwischen 2007 und 2016 gefordert.

    Kern der Auseinandersetzung

    Der Perlenhändler argumentierte, dass selbst als Ausschuss klassifizierte Perlen einen Marktwert besäßen – insbesondere wenn die Mängel weniger als die Hälfte der Oberfläche beträfen und sie als geschliffene Zuchtperlen kommerziell verwertbar seien.

    Urteilsbegründung

    Das Gericht anerkannte zwar die Qualitätskontrollen der Perlenzuchtbehörde, stellte jedoch fest, dass die Eigentumsentziehung gemäß Artikel 17 der Menschen- und Bürgerrechtserklärung von 1789 entschädigungspflichtig sei. Allerdings sah es die Beweislast für eine mögliche teilweise kommerzielle Verwertbarkeit der zerstörten Perlen beim Kläger als nicht erfüllt an.

    Urteil

    Das Gericht sprach der EURL Raipoe International eine Entschädigung von 10.297.782 FCFP für die am 17. Mai 2016 zerstörten 323.080 Perlen zu. Die Entscheidung unterstreicht den Abwägungsprozess zwischen behördlichen Kontrollbefugnissen und Eigentumsschutz in der polynesischen Perlenwirtschaft.

  • Reform der Perlenzucht auf Tahiti: Umstrittener Gesetzentwurf nach hitzigen Debatten verabschiedet

    Tahitis Parlament verabschiedet umstrittene Perlenzucht-Reform

    Am Dienstag, den 13. Dezember 2016, billigte die Versammlung von Tahiti ein Gesetz zur Regulierung beruflicher Tätigkeiten in Produktion und Vermarktung von Perlen- und Perlmutterprodukten in Französisch-Polynesien. Die Reform löste hitzige Debatten unter den Abgeordneten aus, die sich über die Folgen für die Perlenindustrie uneins waren.

    Politischer Grabenkampf

    Die Diskussion wurde maßgeblich von der Rassemblement pour une majorité autonomiste (RMA)-Fraktion dominiert, die den Entwurf unterstützte. Der Abgeordnete Charles Fong Loi pries die Initiative als Antwort auf die aktuelle Branchenkrise. Er betonte die Lagunenschutz-Maßnahmen und die Einrichtung beratender Komitees zur Stärkung lokaler Akteure: „Diese Reform ist essenziell für die Zukunftsfähigkeit der polynesischen Perlenzucht.“

    Die Opposition (Tahoera’a huiraatira) äußerte hingegen Vorbehalte. Monique Richeton (orange Partei) kritisierte die Abschaffung systematischer Perlenkontrollen: „Dies gefährdet die Rückverfolgbarkeit und Wettbewerbsfähigkeit des Sektors.“ Sie warf der Regierung vor, den Perlenhandel einzuschränken – eine Aussage, die zu hitzigen Wortwechseln führte.

    Wettbewerbsbedenken und Regierungsverteidigung

    Die Wettbewerbsbehörde wiederholte ihre Warnungen vor möglichen Marktverzerrungen. Doch Teva Rohfritsch, Minister für die Blaue Wirtschaft, verteidigte das Vorhaben entschieden: „Ziel ist ein Ausgleich zwischen Produktionskontrolle und Branchenförderung.“

    Abstimmung und Folgen

    Nach zweistündiger Debatte wurde das Gesetz mit 29 Ja-Stimmen, 14 Nein-Stimmen und 10 Enthaltungen verabschiedet. Trotz der Widerstände ebnet die Reform den Weg für strengere, transparentere Regeln in der Perlenindustrie – einem Sektor, der 70 % der lokalen Exporte und über 1.300 Arbeitsplätze stellt.

  • Reform der polynesischen Perlenzucht: Regierung klärt Position nach Äußerungen der Wettbewerbsbehörde

    Stellungnahme der Regierung zu den Bedenken der Wettbewerbsbehörde

    Als Reaktion auf die von der polynesischen Wettbewerbsbehörde geäußerten Bedenken zur Reform der Perlenzucht legte Minister Teva Rohfritsch in einer Erklärung die Position der Regierung zu den zentralen Punkten dar. Die Behörde hatte potenzielle Wettbewerbsverzerrungen identifiziert und Empfehlungen zu bestimmten Bestimmungen des Gesetzentwurfs abgegeben. Nachfolgend eine Zusammenfassung der ministeriellen Antworten auf die Hauptkritikpunkte.

    Konsultation und Zeitplan

    Die Regierung begründet die knappen Fristen mit der Notwendigkeit, einen finalisierten Entwurf für die Konsultation vorzulegen. Sie betont das Ziel eines breiten Konsenses unter Fachleuten und gewählten Vertretern, würdigt aber zugleich das zeitnahe Feedback der Behörde trotz der engen Vorgaben.

    Ziele der Reform

    Der Minister unterstreicht, dass die Reform primär die Regulierung der Produktion und Aufwertung der Tahiti-Perlen bei gleichzeitigem Umweltschutz und nachhaltigen Praktiken anstrebt. Bisherige Regelungen hätten den Wertverfall der Perlen nicht stoppen können; zudem verschärfe die Lagunendegradation die Dringlichkeit von Reformen für eine verantwortungsvollere Zukunft.

    Wettbewerbsanalyse

    Zu den Bedenken der Behörde bezüglich Wettbewerbsverzerrungen erklärt die Regierung, dass die neuen Vorschriften ökologische Kriterien priorisieren. Die Vergabe von Genehmigungen orientiere sich am Schutz der natürlichen Ressourcen und Lagunen, wobei Marktverzerrungen minimiert werden sollen.

    Regulierung der Perlenzucht-Berufe

    Laut Minister zielt die geplante Regulierung auf eine Professionalisierung des Sektors, insbesondere durch Produktrückverfolgbarkeit, ohne den Handel übermäßig zu kontrollieren. Marktstandards und Erwartungen der Käufer sollen die Anforderungen an verantwortungsvolles und transparentes Management bestimmen.

    Einführung von Quoten

    Die Regierung räumt ein, dass die Kommunikation der Quotenfestlegung während der Anhörungen unzureichend war. Klargestellt wird, dass sich die Quoten flächendeckend an besetzten Anbaugebieten orientieren und für alle Betriebe gleichermaßen gelten.

    Überarbeitung der Qualitätsstandards

    Die Regierung befürwortet, die Klassifizierung von Perlen nicht gesetzlich zu verankern, um flexibler auf Marktanforderungen reagieren zu können. Zudem schlägt sie eine Kennzeichnung von Perlenprodukten vor, um regionale Besonderheiten anzuerkennen und lokale Erzeugnisse aufzuwerten.

    Neue Governance-Struktur

    Zur Zusammensetzung der beratenden Gremien betont die Regierung einen ausgewogenen Vertretungsschlüssel aller Akteure. Entscheidungen sollen objektiv und transparent erfolgen. Der Perlenzucht-Rat wird Quoten vorschlagen, die per Ministererlass finalisiert werden.

    Fazit und Anmerkungen zur Behörde

    Die Regierung betont, dass die Reform keine zusätzlichen Bürokratielasten schaffe, sondern neue Herausforderungen im nachhaltigen Ressourcenmanagement adressiere. Sie plädiert für einen konstruktiven Dialog zwischen den Beteiligten und schlägt lokale Plattformen zur besseren Kommunikation vor. Abschließend kritisiert sie, die Wettbewerbsbehörde habe ihr Mandat überschritten, indem sie sich zu Handels- und Qualitätsstandards äußerte, die nicht in ihre Zuständigkeit fallen.

  • Wettbewerbsbehörde kritisiert Reform der Perlenzucht in Polynesien: Wettbewerbsverzerrungen hervorgehoben

    Die Wettbewerbsbehörde hat kürzlich eine kritische Stellungnahme zum geplanten Kommunalgesetzentwurf zur Reform der Perlenzucht-Regulierung in Französisch-Polynesien abgegeben. In ihrer Erklärung hebt die Behörde mehrere potenzielle Wettbewerbsverzerrungen hervor und unterbreitet Empfehlungen, um diese Probleme anzugehen. Der Gesetzentwurf wird am Dienstag von den Versammlungsabgeordneten geprüft, die die Auswirkungen dieser gesetzlichen Änderungen auf den gesamten Perlensektor untersuchen müssen.

    In den Debatten der Versammlung wird es vor allem um Regelungen zur Produktion, Vermarktung von Perlen- und Perlmutterprodukten sowie um Marktzugangsbedingungen gehen. Die polynesische Wettbewerbsbehörde betonte in ihrer Analyse die Notwendigkeit einer früheren Konsultation und erklärte, dass vorherige Gespräche eine gründlichere Untersuchung der wettbewerblichen Auswirkungen des Projekts ermöglicht hätten. Sie kritisierte insbesondere bestimmte Vorschläge im Entwurf, darunter die Regulierung des Marktzugangs, Produktionsquoten und neue Lizenzanforderungen für Perlenzuchtaktivitäten.

    Zu den wichtigsten Bedenken der Behörde zählt die Empfehlung, ökologische und verwaltungstechnische Obergrenzen zu überarbeiten, die sie als begünstigend für bestehende Akteure auf Kosten neuer Marktteilnehmer betrachtet. Zudem wurde das Fehlen von Durchführungsverordnungen als gravierender Mangel angesehen, da dies Unsicherheit über die Auswirkungen der neuen Regeln auf den Wettbewerb hinterlässt.

    Die Reform der Perlenzucht, ein Schlüsselsektor der polynesischen Wirtschaft, wird intensiv diskutiert. Die Überprüfung des Gesetzentwurfs könnte Anpassungen nach sich ziehen, die auf den Diskussionen zwischen verschiedenen politischen und wirtschaftlichen Akteuren basieren. Ziel bleibt es, einen wettbewerbsfähigen Perlensektor zu sichern und gleichzeitig die ökologischen und wirtschaftlichen Herausforderungen Französisch-Polynesiens zu bewältigen.

  • Papeete: Erstes Pearl Forum weist den Weg zu einer stärkeren Regulierung und einer nachhaltigen Zukunft

    Das Perlenforum in Französisch-Polynesien: Abschluss mit wegweisenden Reformankündigungen

    Papeete, 21. Oktober – Teva Rohfritsch, Minister für die Blaue Wirtschaft Französisch-Polynesiens, eröffnete offiziell das erste Perlenforum, das am 20. und 21. Oktober im Amphitheater der CCISM (Handels-, Industrie- und Handwerkskammer) in Papeete stattfand. Die Veranstaltung wurde von der Tahitian Pearl Association of French Polynesia (TPAFP) unter Präsidentin Aline Baldassari-Bernard organisiert und von der CCISM sowie Air Tahiti Nui unterstützt. Rund 100 Fachleute der Perlenbranche nahmen teil.

    Zwei Tage intensiver fachlicher Austausch

    In acht Fachvorträgen wurden zentrale Themen behandelt – von Forschung und Entwicklung über Umwelt- und Gesundheitsmonitoring bis hin zu Vermarktungsstrategien für Perlen. Besonderes Augenmerk lag auf dem nordamerikanischen Markt, über den der renommierte amerikanische Gemmologe Étienne Perret referierte.

    Reformpläne für eine zukunftsfähige Perlenindustrie

    In seiner Abschlussrede skizzierte Minister Rohfritsch die geplante Reform des Perlensektors, die folgende Schwerpunkte umfasst:

    • Produktionsregulierung durch nationale Quoten
    • Modernisierung der Klassifizierung nach internationalen Standards
    • Stärkere Kontrolle der Branchenakteure
    • Nachhaltige Praktiken, einschließlich Lagunenschutz und Abfallrecycling

    Die Reform zielt darauf ab, die Perlenindustrie Französisch-Polynesiens zu modernisieren und angesichts aktueller wirtschaftlicher und ökologischer Herausforderungen langfristig zu sichern.

    Ein Forum für Innovation und Nachhaltigkeit

    Das Perlenforum bot eine wichtige Plattform für den branchenübergreifenden Dialog, die Erkundung innovativer Wege und das gemeinsame Bekenntnis zu einer nachhaltigen Zukunft der polynesischen Perlenindustrie.

  • Neuer Praxisleitfaden unterstützt polynesische Perlenzüchter bei der nachhaltigen Zucht von Perlmuscheln

    Unter der Leitung von Professorin Nabila Gaertner-Mazouni wurde ein umfassender und praxisnaher Leitfaden entwickelt, um die Perlenausternzucht in Französisch-Polynesien zu unterstützen. Dieses Gemeinschaftsprojekt, das in Zusammenarbeit mit zahlreichen wissenschaftlichen Partnern entstand, markiert einen bedeutenden Fortschritt bei der Wissensvermittlung an Perlenzüchter.

    Gaertner-Mazouni, Professorin für Meeresökologie an der Universität von Französisch-Polynesien und Forscherin am gemeinsamen Forschungslabor „Ökosysteme pazifischer Inseln“ (UMR-EIO), betont, dass es das Ziel war, wissenschaftliche Erkenntnisse verständlich und direkt umsetzbar aufzubereiten.

    Das Ergebnis mehrjähriger Arbeit im Rahmen des vom französischen Forschungsfonds ANR finanzierten Polyperl-Programms würdigt nicht nur die gemeinschaftlichen Anstrengungen, sondern bietet den aktiv beteiligten Perlenzüchtern auch konkrete Handlungshilfen.

    Der Leitfaden ist in etwa dreißig praktische Factsheets untergliedert und deckt alle wesentlichen Aspekte der Perlenzucht ab: Branchenüberblick, behördliche Verfahren zur Betriebsgründung, Gesundheitsüberwachung, Tauchsicherheit, Abfallmanagement, Muschelsammlung, Aufzucht von Perlenaustern, das Pikieren (der entscheidende Schritt der Perlenproduktion) sowie eine sozioökonomische Analyse des Sektors.

    „Wir geben Empfehlungen und klären regulatorische Fragen, allerdings ohne Vorschriften zu machen“, unterstreicht Gaertner-Mazouni. Der für alle Branchenakteure konzipierte Leitfaden wird demnächst auf den Inseln verteilt und den Teilnehmern des heute in der CCISM in Papeete beginnenden Perlenforums vorgestellt.

  • Polynesische Perlenzucht: Eine historische Reform zur Strukturierung der Produktion und zum Schutz der Lagunen

    In einem ehrgeizigen Schritt zur Wiederbelebung der Perlenzucht wird innerhalb der nächsten drei Wochen ein Reformgesetz der Versammlung vorgelegt. Die erklärten Ziele: die Produktion strukturieren, die Perlenqualität garantieren und die Rückverfolgbarkeit von der Aufzucht bis zum Export sicherstellen.

    Trotz gestiegener Produktion verzeichnet die Branche seit 25 Jahren sinkende Preise, was fast 3.000 Arbeitsplätze bedroht. Ein Drittel der Farmen schloss in den letzten acht Jahren – ein deutliches Zeichen für dringenden Handlungsbedarf.

    Die Reform führt nationale Produktionsquoten ein, die auf die Farmen verteilt werden. Alle Perlen müssen registriert werden; der Verkauf von Überschussproduktion ist verboten, um die Lagunengesundheit und den Produktwert zu schützen.

    Teva Rohfritsch, Minister für die Blaue Wirtschaft, betont den Nachhaltigkeitsansatz. Quoten werden an die ökologischen Gegebenheiten jeder Lagune angepasst, und Nutzungsbedingungen für öffentliches Land verschärft, um Umweltrestaurierung und Abfallmanagement verbindlich zu machen.

    Ein weiterer Durchbruch: Die Abschaffung der „Ausschussperlen“. Alle Perlen können nun verarbeitet werden – insbesondere im Kunsthandwerk und Schmuck – ohne Mindestanforderungen an Perlmuttdicke, obwohl optionale Zertifizierungen verfügbar bleiben.

    Zur Bekämpfung illegaler Praktiken wird Produzenten, Händlern und Einzelhändlern untersagt, Perlen ohne Genehmigung an Dritte weiterzugeben. Der Kauf von Perlkernen wird streng reguliert, mit Pflicht zur Aufzeichnung für Händler.

    Vom Wirtschafts-, Sozial- und Kulturrat befürwortet, steht das Gesetz vor der Abstimmung in der Versammlung für eine Umsetzung im Januar. Parallel veranstaltet der Tahitian Pearl Association of French Polynesia am 20.-21. Oktober ein Pearl Forum im CCISM – eine öffentliche Plattform zur Debatte über die Zukunft der polynesischen Perlenzucht.

  • Große Reform der polynesischen Perlenzucht: Abschaffung der obligatorischen Zertifizierung zu Gunsten von Quoten

    Eine ehrgeizige Reform der polynesischen Perlenindustrie wurde nach monatelangen Verhandlungen zwischen Branchenvertretern und dem Perlenzuchtminister verabschiedet. Diese Umstrukturierung, die im Januar in Kraft tritt, markiert einen entscheidenden Wendepunkt für diese ikonische Industrie Französisch-Polynesiens.

    Im Kern dieser Reform steht die Abschaffung des obligatorischen Perlenzertifizierungssystems, das von vielen Branchenvertretern als „veraltet“ und „strafend“ eingestuft wurde. Dieses System aus dem Jahr 2005 wird durch ein Quotensystem ersetzt, das die Produktion besser regulieren soll, während es den Perlenzüchtern mehr Freiheit in ihren Vermarktungsstrategien lässt.

    „Wir wollen mehr Perlen verkaufen können. Vorher gab es strenge Kontrollen der Perlmuttdicke und des Aussehens der Perlen, die wirklich nachteilig für Produzenten und Händler waren“, erklärt Aline Baldassari-Bernard, Präsidentin des Berufsverbands der Perlenproduzenten. „Diese Klassifizierung von 2005 war unerträglich geworden – sie war völlig veraltet.“

    Diese Reform kommt in einer wirtschaftlich besorgniserregenden Phase für die Branche. Die neuesten Zahlen des Statistischen Instituts Französisch-Polynesiens zeigen einen drastischen Rückgang der Rohperlenexporte im April mit einem Wertrückgang von 65%, was die dringende Notwendigkeit der Umstrukturierung unterstreicht.

    Teva Rohfritsch, Minister für Perlenzucht, betont die Philosophie hinter der Reform: „Der Geist dieses Textes zielt darauf ab, den Branchenakteuren mehr Eigenverantwortung zu übertragen, mit einer Neudefinition der Verwaltungsrolle und größerer Verantwortung für die Fachleute.“ Er präzisiert jedoch, dass „die Möglichkeit einer kostenlosen Zertifizierung der Perlmuttdicke durch die Abteilung für Meeresressourcen“ für diejenigen bestehen bleibt, die dies als Verkaufsargument nutzen möchten.

    Die Einführung von Quoten ist eine weitere wichtige Neuerung dieser Reform. Diese von lokalen Komitees verwalteten Quoten werden nicht nur eine präzise Quantifizierung der Perlenproduktion ermöglichen – eine bisher unbekannte Statistik -, sondern auch Umweltkriterien zum Schutz der Ressourcen integrieren.

    Zu den weiteren wichtigen Maßnahmen dieser regulatorischen Überholung gehören:

    • Die Professionalisierung des Sektors durch die Einführung von Berufslizenzen
    • Die Umsetzung eines Rückverfolgbarkeitssystems für Perlenprodukte
    • Die Einrichtung eines Perlenzuchtrates

    Der Gesetzentwurf muss vor seiner geplanten Umsetzung am 1. Januar noch mehrere Schritte durchlaufen: Finalisierung des Textes, Vorstellung im Ministerrat sowie Prüfung durch den CESC und die Versammlung Französisch-Polynesiens. Dennoch zeigen sich die Branchenvertreter zuversichtlich über den Ausgang dieses Prozesses und die erwarteten Vorteile dieser regulierten Liberalisierung.

  • Polynesien stellt einen Plan zur Zertifizierung von Tahiti-Perlen vor, um den Weltmarkt zu erobern

    Ein ehrgeiziger Gesetzentwurf zur Wiederbelebung der polynesischen Perlenindustrie wird derzeit von der Lokalregierung ausgearbeitet.

    Der am Donnerstag den Berufsverbänden des Sektors vorgestellte Gesetzestext sieht unter anderem die Einführung eines strengen Zertifizierungssystems vor, das in ein „Qualitätssiegel“ für tahitianische Perlen integriert werden soll.

    Diese strategische Initiative stieß bei den Branchenvertretern während eines Treffens unter Leitung des Regierungschefs Französisch-Polynesiens und des Ministers für die Blaue Wirtschaft auf positive Resonanz. „Alle sind sich einig, dass die Qualität tahitianischer Zuchtperlen das vorrangige Kriterium sein muss, um diesem Produkt sowohl auf lokalen als auch internationalen Märkten mehr Wert zu verleihen“, heißt es in einem offiziellen Kommuniqué des Präsidialamts.

    In einem globalen Umfeld zunehmenden Wettbewerbs erscheint diese Zertifizierung als ein entscheidender Hebel, um polynesische Perlen auf internationalen Märkten zu differenzieren. Die erklärten Ziele sind dreifach:

    • Das prestigeträchtige Image tahitianischer Perlen wiederherstellen
    • Die Branche weiter professionalisieren
    • Diesen für den Archipel wirtschaftlich entscheidenden Sektor effektiv strukturieren

    Der Gesetzentwurf sieht zudem die Einführung eines Quotensystems zur Regulierung der Produktion vor. Diese Gesamtquote, die vom Perlenzuchtrat vorgeschlagen wird, soll anschließend individuell nach mehreren Kriterien verteilt werden:

    • Umwelt- und Gesundheitsstandards
    • Einhaltung bewährter Verfahren in Produktion und Vermarktung
    • Regelkonformität

    Dieser Ansatz folgt einer langfristigen Nachhaltigkeitsvision, die Qualitätsanforderungen mit dem Schutz natürlicher Ressourcen verbindet. Die Diskussionen werden nächste Woche fortgesetzt, um die praktische Umsetzung dieses Systems zu verfeinern, das das Gesicht der polynesischen Perlenindustrie grundlegend verändern könnte.