Kategorie: Wirtschaft

  • Tahiti-Perlen in der Krise: Exporte brechen um 62 % ein

    Sturzflug der Zuchtperlen: Dramatischer Einbruch der Exporte

    Die aktuellen Daten des ISPF, basierend auf Zahlen der Zolldirektion, offenbaren einen drastischen Rückgang der polynesischen Exporte im vierten Quartal 2024: Ein Wertverlust von 62% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im Jahresvergleich beträgt der Einbruch 47% – ein schwerer Schlag für die Wirtschaft Polynesiens.

    Perlenindustrie im freien Fall
    Als historisches Exportstandbein zeigt die Perlenbranche die deutlichsten Verluste:

    • Rohperlen: -69% im Wert, -49% im Volumen
    • Durchschnittspreis: Nur noch 700 F.CFP pro Gramm (-39% zum Vorjahr)
    • Jahresbilanz: -59% im Wert, -52% im Volumen

    Vanille und Noni: Lichtblicke in der Krise
    Während die meisten Sektoren leiden, verzeichnen einige Agrarprodukte überraschende Zuwächse:

    • Vanille: +76% Wert, +50% Volumen (59.000 F.CFP/kg)
    • Noni: +64% Wert, +50% Volumen

    Dagegen kämpfen andere traditionelle Exportgüter:

    • Kopraöl: Leichter Wertanstieg (+33%) bei sinkenden Mengen (-21%)
    • Monoï & Perlmutt: Wertrückgänge um 41% bzw. 26%

    Importe: Gesamtstabilität mit Schieflagen
    Die zivilen Importe zeigen zwar Stabilität, doch die Branchenentwicklungen divergieren stark:

    • Investitionsgüter: +26% Wert (Unternehmensimporte +6%)
    • Vorprodukte: -12% Wert trotz höherer Mengen (+37%, u.a. durch Zementkäufe)
    • Privathaushalte: Leichter Rückgang (-2% Wert, -3% Volumen)
    • Automobilmarkt: Einbruch um 30% im Wert

    Energiesektor: Günstige Preise, steigender Verbrauch
    Trotz 14% höherer Importmengen sank der Wert von Erdölprodukten um 14%. Im Jahresvergleich:

    • Leichter Wertanstieg (+3%)
    • Durchschnittspreis pro Kilo bei 100 F.CFP (-24%)

    Die Zahlen zeichnen ein gemischtes Bild der polynesischen Wirtschaft, die nach wie vor zu stark von der Perlenindustrie abhängt.

    (Quellen: ISPF, Zolldirektion)

  • Historischer Preisanstieg bei Tahiti-Perlen: Höchster Stand seit 15 Jahren

    Der Markt für Tahiti-Perlen erlebt derzeit einen beispiellosen Aufschwung, wobei die Preise auf 800 Fcfp pro Gramm gestiegen sind – ein Niveau, das seit über 15 Jahren nicht mehr erreicht wurde.

    Dieser dramatische Anstieg ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen: eine starke Erholung der internationalen Nachfrage und ein begrenztes Angebot, eine direkte Folge der Pandemie.

    Laut Daten des Statistikinstituts Französisch-Polynesiens (ISPF) hat sich der Durchschnittspreis pro Gramm innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt – von etwa 300 Fcfp auf 800 Fcfp. Branchenexperten wie Loïc Wiart, Geschäftsführer von Poe Black Pearl, begrüßen diese Entwicklung: „Dies ist ein unerwartetes, aber sehr willkommenes Comeback.“

    Während der COVID-19-Pandemie hatte die Perlenzucht deutlich an Schwung verloren, was zu einem starken Produktionsrückgang führte. Während die Nachfrage damals moderat blieb, ist sie nun sprunghaft angestiegen – genau zu einem Zeitpunkt, als die verfügbaren Bestände Rekordtiefs erreicht hatten.

    Die Branche feiert diese Erholung, bleibt aber vorsichtig. Der rasche Preisanstieg könnte von einem plötzlichen Abschwung gefolgt werden, wenn die Produktion zu schnell hochgefahren wird. „Es besteht die Gefahr eines Yo-Yo-Effekts“, räumt Wiart ein, „aber die aktuellen Engpässe – insbesondere der Mangel an Perlenbildnern und Perlmutt – sollten eine Überproduktion kurzfristig verhindern.“

    Diese Wiederbelebung bietet eine einzigartige Gelegenheit, die Perlenindustrie Polynesiens neu zu beleben. Doch die Stabilität des Marktes hängt von einer sorgfältigen Steuerung der Produktion und möglichen regulatorischen Anpassungen ab, um eine erneute Krise zu vermeiden.

  • Auf dem Weg zu einer Kreislaufwirtschaft: DRM und das Recycling von Plastikschwimmkörpern aus der Perlenzucht

    Das Marine Resources Department (DRM) hat ein ehrgeiziges Projekt zur Förderung der Kreislaufwirtschaft durch das Recycling von Plastikschwimmern aus der Perlenzucht gestartet – einem Schlüsselsektor für Französisch-Polynesien, der aber auch eine bedeutende Quelle für Plastikmüll darstellt.

    Im Jahr 2023 sammelte das DRM 6.000 Schwimmer auf den Gesellschaftsinseln und Tuamotu-Gambier im Rahmen einer Kampagne zum Recycling von Abfällen aus der Perlenzucht.

    Ein Pilotprojekt zum Recycling von Plastikschwimmern

    Die größte Herausforderung liegt in der Haltbarkeit der Schwimmer, die aus ABS-Kunststoff (Acrylnitril-Butadien-Styrol) bestehen und aufgrund ihrer Zähigkeit schwer zu zerkleinern sind. Das DRM hat jedoch einen Zerkleinerungsprozess getestet, um diese Schwimmer in Pellets umzuwandeln – eine Methode, die auf andere Inseln übertragen werden könnte, um das lokale Plastikmüllmanagement zu erleichtern.

    Bisher wurde ein spezieller Schredder eingesetzt, und das Zerkleinern der Schwimmer reduziert das Abfallvolumen erheblich. Ein einziger „Big Bag“ kann bis zu 40 ganze Schwimmer aufnehmen, aber nach dem Schreddern fasst er das Äquivalent von 300 Schwimmern in Pelletform, was die Transportkosten und logistischen Herausforderungen drastisch senkt.

    Lokale Auswirkungen und Recyclingpotenzial

    Das Ziel des DRM ist es, diesen Zerkleinerungsprozess direkt an den Anlegestellen der betroffenen Inseln durchzuführen. Dies würde die Seetransportkosten senken und gleichzeitig eine Recyclinglösung vor Ort bieten. Zudem könnte die Verringerung des Schwimmervolumens ein nachhaltigeres Abfallmanagement unter Perlenzüchtern und anderen lokalen Akteuren fördern.

    Perlenzüchter sind sich der Bedeutung des Recyclings zunehmend bewusst. Laut Marcelle Howard, Präsidentin des GIE Toarava, könnte das Recycling dieser Schwimmer nicht nur den Bedarf der Perlenzüchter decken, sondern auch andere Sektoren wie den Lagunentourismus versorgen, wo das Material wiederverwendet werden könnte – beispielsweise für die Herstellung von Stadtmöbeln.

    Zukunftsaussichten und Herausforderungen

    Das Pilotprojekt hat großes Interesse geweckt, insbesondere bei einem lokalen Akteur der Kunststoffindustrie, der die Fortschritte verfolgt. ABS-Kunststoff, der üblicherweise in Autostoßstangen verwendet wird, könnte ein zweites Leben in lokalen Anwendungen finden, wenn die Pellets die erforderlichen technischen Standards erfüllen.

    Allerdings steht das Projekt vor einer großen Hürde: die Erholung des Perlenzuchtmarktes. Die Branche kämpft derzeit mit Schwierigkeiten, und die Nachfrage nach recycelten Schwimmern wird weitgehend von ihrer Erholung abhängen.

    Fazit

    Diese Recyclinginitiative für Plastikschwimmer markiert einen wichtigen Schritt zur Etablierung einer Kreislaufwirtschaft in Polynesien. Sie zeigt, wie der Perlenzuchtsektor eine aktive Rolle im Umweltschutz spielen kann, während er praktische und wirtschaftlich tragfähige Lösungen für das Plastikmüllmanagement entwickelt. Das DRM erkundet weiterhin innovative Ansätze, die Abfall schließlich in wertvolle Ressourcen für die Gemeinschaft verwandeln könnten.

  • Initiative zur Verbesserung der Mabe-Perlenzucht: Diversifizierung des Einkommens in der Perlenzucht

    Die polynesische Regierung hat durch das Marine Resources Department (DRM) ein innovatives Programm zur Aufwertung von Nebenprodukten der Perlenzucht gestartet, mit besonderem Fokus auf die Produktion von Blisterperlen (auch bekannt als Mabe in Japan).

    Diese Initiative zielt darauf ab, Einkommensquellen für Branchenakteure zu diversifizieren, indem neue und kreative Verwendungsmöglichkeiten für Perlaustern erschlossen werden.

    Blisterperlen: Traditionell und doch innovativ

    Blisterperlen gehören zu den ältesten Formen von Zuchtperlen. Sie entstehen durch Anbringen eines Halbkugel-Kerns (typischerweise aus Kunststoff), oft mit Mustern verziert, an der Innenseite der Schale der Pinctada margaritifera (der lokalen Perlauster). Durch natürliche Biomineralisation überzieht die Auster den Kern mit Perlmutt, wodurch eine Perle entsteht. Nach ausreichender Entwicklung wird die Blisterperle durch Ausschneiden der Schale gewonnen. Der Kunststoffkern wird dann durch Epoxidharz ersetzt und mit einer Perlmuttschicht versehen, um die Perle zu vollenden.

    Programmziele

    Das Programm gliedert sich in mehrere Phasen:

    1. Fachschulungen: Die erste Phase umfasste Spezialtrainings für Perlenzüchter in Takapoto zu Perlmutt-Sortierung und Blisterperlen-Implantation. Dieser Schritt ist entscheidend, um die Produktionsmethode einzuführen.
    2. Ernte-Monitoring & Analyse: In einer zweiten Phase wurden Ernten von Blisterperlen (mit/ohne Muster) ausgewertet, um erforderliche Fachkenntnisse und spezifische Herausforderungen zu identifizieren.
    3. Verbreitung von Best Practices: Technische Leitfäden sollen die Methode in ganz Französisch-Polynesien standardisieren und Wissen breit zugänglich machen.
    4. Kooperation mit dem Kunsthandwerk-Department: Ein Fokus liegt auf Vermarktungsstrategien, einschließlich Qualitätsklassifizierung, Schneide- und Fassungstechniken.

    Erwartete Auswirkungen

    Die Beherrschung der Blisterperlen-Produktion könnte Perlenzüchtern mehrere Vorteile bieten:

    • Erhöhte Erträge: Mabe-Produktion ermöglicht die Nutzung von Austern, die für traditionelle Perlenzucht ungeeignet sind.
    • Arbeitsplatzschaffung: Neue Beschäftigungsmöglichkeiten für lokale Techniker und Kunsthandwerker.
    • Aufwertung lokaler Produkte: Innovation und Qualitätssteigerung für bessere internationale Wettbewerbsfähigkeit.

    Forschung für 100% biobasierte Blisterperlen

    Parallel entwickelt das DRM eine vollständig biobasierte Blisterperle aus lokalen, nachhaltigen Materialien – ein Projekt, das Polynesiens ökologisches Engagement unterstreichen würde.

    Fazit

    Diese Initiative zur Blisterperlen-Verwertung bietet bedeutende Chancen für die Diversifizierung der Perlenwirtschaft Französisch-Polynesiens. Sie optimiert Ressourcennutzung, adressiert Umweltanliegen und schafft Mehrwert – ein zukunftsweisendes Modell, das Tradition mit Innovation verbindet.

  • CTC-Prüfungsbericht deckt Versäumnisse in der Unternehmensführung der tahitianischen Perlenvereinigung auf

    Verheerendes Gutachten des Rechnungshofs zur Tahitian Pearl Association (TPAFP)

    Der Territorial Audit Court (CTC) legt in einem vernichtenden Bericht systemisches Missmanagement öffentlicher Gelder und gravierende Führungsmängel der TPAFP offen – mit Folgen für die gesamte Perlenbranche.

    1. Repräsentationskrise

    • Schwindende Mitgliederzahl: Nur 117 Mitglieder aus 6 Organisationen (von 349 lizenzierten Betrieben) – die TPAFP spiegelt die Vielfalt der Branche nicht wider.
    • Legitimitätsproblem: Der Verband vertritt lediglich 33 % der Berechtigten, was seine Autorität als Sprachrohr der Branche infrage stellt.

    2. Führungsversagen

    • Lahmgelegte Entscheidungsprozesse: Keine regelmäßigen Generalversammlungen oder Vorstandssitzungen, mangelnde Kontrolle.
    • Nicht genehmigte Ausgaben: Finanzielle Verpflichtungen wurden ohne behördliche Prüfung eingegangen – ein Verstoß gegen Haushaltsregeln.

    3. Ethische Bedenken: Interessenkonflikte

    • Selbstbegünstigungsvorwürfe: Auftragsvergabe an Firmen von TPAFP-Vorstandsmitgliedern umgeht faire Wettbewerbsregeln.
    • Intransparenz: Keine Offenlegung dieser Geschäfte, was das Vertrauen in das Finanzmanagement untergräbt.

    4. Fragwürdige Ausgabenpraxis

    Internationale Aktivitäten:

    • Unbegründete Subventionen: Öffentliche Gelder flossen an Partnerverbände in Hongkong, Japan und den USA ohne Leistungskontrolle.
    • Fehlende Ausschreibungen: Direktvergabe von Verträgen verstößt gegen Vergaberegeln für öffentliche Mittel.

    Lokale Operationen:

    • Budgetüberschreitungen: Mehrausgaben für Projekte ohne nachvollziehbare Begründung.
    • Undurchsichtige Auftragsvergabe: Bevorzugung bestimmter Anbieter widerspricht dem Gebot der Chancengleichheit.

    5. Geforderte Reformen – Sofortmaßnahmen

    Der CTC fordert umgehend:
    Erweiterung der Mitgliederbasis, um die Branche angemessen zu repräsentieren.
    Verschärfte Finanzkontrollen durch Ausschreibungen und unabhängige Audits.
    Ausschluss von Interessenkonflikten: Vorstandsmitglieder dürfen keine TPAFP-Aufträge erhalten.
    Wiederherstellung der Transparenz: Veröffentlichung von Protokollen, Budgets und Vergabeunterlagen.

    6. Folgen: Eine Branche in Gefahr

    Der Bericht zeigt, dass die TPAFP weder

    • öffentliche Gelder (seit 2014: 436 Mio. FCFP) sicher verwaltet,
    • noch Tahiti-Perlen effektiv vermarktet –
      und damit das Vertrauen der Züchter und Exporteure verspielt.

    Ohne radikale Reformen droht die TPAFP ihre Daseinsberechtigung zu verlieren – und zum Risiko für Polynesiens Perlenindustrie zu werden.

  • Perlenzucht in der Krise: Mangel an Grafters und Strategien zur Wiederbelebung des Sektors

    Perlenzucht, ein entscheidender Wirtschaftszweig für Französisch-Polynesien, steckt seit 2019 in Schwierigkeiten.

    Die Exporterlöse aus Perlen halbierten sich laut Daten des Polynesischen Statistikinstituts (ISPF) von 5 Milliarden Fcfp (2019) auf nur 2,5 Milliarden im Jahr 2020. Dieser starke Rückgang, verstärkt durch die Pandemie, offenbarte mehrere Probleme – darunter einen Mangel an Perlen-Graffeuren.

    Seit zwei Jahren können chinesische Graffeure, die einen Großteil der Arbeitskräfte stellten, ihr Heimatland nicht verlassen. Die Folge: Die Produktion hochwertiger Perlen ging zurück. Auf dem Markt in Papeete halbierte sich das Angebot, was unter Juwelieren zu Spannungen führte. Heiani Riaria, eine Händlerin, berichtet: „Früher kauften wir bis zu 1.000 Stück, jetzt sind es nur noch 500. Die Preise haben sich verdoppelt – heute kosten Perlen 500 bis 1.000 Fcfp, früher waren es 250–300.“

    Obwohl chinesische Arbeiter für Effizienz und günstige Kosten bekannt sind, wird dringend mehr lokales Personal benötigt. Fanny Yip, Leiterin eines Juweliergeschäfts, betont: „Es ist essenziell, Strukturen zu schaffen, um einheimische Graffeure besser auszubilden und zu fördern.“

    2020 sank die Zahl der Produzenten im Vergleich zu 2018 um 80 Betriebe. Doch trotz aller Herausforderungen bleiben die Branchenvertreter optimistisch. Sie suchen aktiv nach Lösungen, um dieses für Polynesien lebenswichtige Gewerbe zu beleben – und hoffen auf eine bessere Zukunft für das „Schwarze Gold des Meeres“.

  • Tiefe Krise der Perlenindustrie in Französisch-Polynesien: Alarmierende Befunde und dringender Reformbedarf

    Ein aktueller Bericht des Territorialen Rechnungshofs (CTC), der der Versammlung vorgelegt wurde, enthüllt die gravierenden Herausforderungen der Perlenbranche Französisch-Polynesiens in den letzten Jahren. Das Scheitern der Reform von 2017 – die vier Jahre nach ihrer Umsetzung noch immer keine Ergebnisse zeigt – und die „alarmierenden“ Umweltauswirkungen auf die Lagunen werfen ernste Fragen zur Zukunft dieses wichtigen Exportgutes auf.

    Während tahitianische Zuchtperlen diese Woche auf der Handelsmesse Poe Ma’ohi im Hilton Tahiti ihr 60-jähriges Jubiläum feiern, verdeutlicht der detaillierte CTC-Bericht (für den Zeitraum 2015-2021) die wachsenden Probleme des Sektors. Obwohl die Perlenzucht nach wie vor das wichtigste lokale Exportgut Französisch-Polynesiens ist (mit Einnahmen von 8,6 Milliarden Fcfp im Jahr 2014), brachen die Erlöse 2020 angesichts einer schweren Wirtschaftskrise auf 2,5 Milliarden Fcfp ein. Die systemischen Probleme der Branche können nicht länger ignoriert werden.

    Der Bericht zeichnet die wechselvolle Geschichte der Perlenzucht nach: vom Boom der 1980er Jahre über den durch Viren verursachten Zusammenbruch in den 1990ern bis zur Erholung mit Höchststand 1999. Seither befindet sich der Sektor in einem stetigen Niedergang – die Exportpreise pro Gramm fielen von 1.710 Fcfp (2000) auf 472 Fcfp (2019).

    Die 2017 von Präsident Édouard Fritchs Regierung initiierte Reform – mit dem Ziel, von Massenproduktion auf qualitätsorientierte Erzeugung umzustellen – ist weitgehend gescheitert. Die 2021 festgelegten Produktionsquoten erwiesen sich als wirkungslos, öffentliche Wasserkonzessionen wurden willkürlich vergeben, und ein Drittel der Produzenten (mit 1.300 Hektar Fläche) ist seit 2017 inaktiv. Die Übertragung von Verantwortlichkeiten an Branchenvertreter und Governance-Änderungen blieben ebenfalls erfolglos.

    Umweltschäden durch die Perlenzucht stellen ein weiteres kritisches Problem dar: Seit 40 Jahren häuft sich Abfall auf den perlenproduzierenden Inseln an. Besonders schwerwiegend ist die Degradierung der Lagunen von Takaroa und Takapoto, deren Sanierung hohe Kosten verursacht.

    Der CTC fordert sofortiges Handeln und empfiehlt sieben konkrete Maßnahmen für 2021. Präsident Fritch hat zugesagt, noch in diesem Jahr eine neue Branchenpolitik auf Grundlage dieser Empfehlungen zu starten. Während Tahiti sechs Jahrzehnte Perlenzucht feiert, steht die Branche nun vor einer dringenden Neuausrichtung, um ihr Überleben und ökologische Nachhaltigkeit zu sichern.

  • Wertsteigerung von Perlmuscheln in Französisch-Polynesien: Übersicht und Strategien für eine nachhaltige Entwicklung der Perlenzucht

    Die Direktion für Meeresressourcen (DRM) hat kürzlich eine Erhebung gestartet, um die Mengen an gelagerten Perlmuschelschalen an Land in polynesischen Perlenfarmen zu erfassen. Diese Initiative ist Teil einer umfassenderen Strategie zur Entwicklung des Perlmuschelsektors, mit dem Ziel, lokale Lösungen für die Aufwertung von Pinctada margaritifera-Schalen zu finden, die derzeit in Massen exportiert werden.

    Die DRM untersucht mehrere Wege, um diese Ressource in hochwertige Produkte umzuwandeln, darunter:

    • Verwendung von Schalenderivaten in der Landwirtschaft (z.B. Düngemittel oder Nahrungsergänzungsmittel für Legehennen),
    • Einbindung der Schalen in Kunsthandwerk,
    • Aufbau einer lokalen Industrie zur Herstellung von Perlmuttkernen aus pulverisierten Schalen.

    Eine große Herausforderung bleibt jedoch die Identifizierung zuverlässiger und ausreichender Quellen zur Versorgung dieser neuen Wertschöpfungsketten.

    Um dies anzugehen, startete die DRM Ende September eine Umfrage zur Bestandsaufnahme der Muschelschalen auf den 349 aktiven Perlenfarmen Französisch-Polynesiens. Lokale Perlenfarm-Managementkomitees arbeiten mit Branchenexperten zusammen, um genaue Bestandsdaten zu erfassen, wobei vollständige Schätzungen bis zum 26. Oktober erwartet werden.

    Während Perlmuschelschalen seit den 1980er Jahren exportiert werden – was bescheidene Einnahmen für Produzenten generiert – priorisiert die DRM nun die lokale Aufwertung gegenüber Massenexporten nach Asien. Zwischen 2014 und 2020 exportierte Polynesien durchschnittlich 1.604 Tonnen Schalen pro Jahr, wobei 2020 1.299 Tonnen verschifft wurden (Einnahmen: 183 Millionen Fcfp). Der Durchschnittspreis erreichte 2020 141 Fcfp/kg und übertraf damit den Durchschnittswert von 124 Fcfp/kg seit 2014.

    Die meisten Lagerbestände an Land bestehen aus Schalen, die aufgrund von Defekten oder Beschädigungen nicht kommerziell verkauft werden können. Dennoch bleibt die DRM optimistisch, rentablere und nachhaltigere Lösungen für diese lokale Ressource zu entwickeln. Die Ergebnisse der laufenden Erhebung werden entscheidende Daten liefern, um die Bemühungen um eine effektivere lokale Aufwertung tahitischer Perlmuschelschalen zu leiten.

  • Tahitis Perlenzucht-Krise: Sinkende Exporte und Mangel an Pfropfern

    Tahitis Perlenindustrie steckt in einer schweren Krise, gekennzeichnet durch einen dramatischen Einbruch der Perlenexporte – von 5 Milliarden Fcfp im Jahr 2019 auf nur 2,5 Milliarden im Jahr 2020. Laut Mia Williams, Präsidentin des Verbands kleiner und mittelständischer Perlenzüchter Französisch-Polynesiens (SPMPPF), ist dieser alarmierende Rückgang hauptsächlich auf die Pandemie zurückzuführen.

    Auch die Exportpreise pro Gramm haben ein historisches Tief erreicht: Sie fielen von 600 Fcfp (2018) auf 270 Fcfp (2020). Perlenhändler Ferdinand Ching erklärt, dieser Preisverfall hänge teilweise mit der abnehmenden Perlenqualität zusammen, verursacht durch Faktoren wie Lagunenverschmutzung und Überproduktion.

    Die Situation wird zusätzlich verschärft durch einen kritischen Mangel an Pfropfexperten – eine große Herausforderung für lokale Produzenten. Das Fehlen chinesischer Pfropfer, die in China festsitzen, hat die Produktion direkt beeinträchtigt und zu einem starken Rückgang der Perlenausbeute geführt. Bis 2020 hatte sich die Zahl der Produzenten im Vergleich zu 2018 um 80 verringert.

    Trotz dieser Herausforderungen zeigen sich Branchenvertreter vorsichtig optimistisch und betonen, dass die schnelle Lösung des Pfropferexperten-Mangels entscheidend ist für das Überleben und die Nachhaltigkeit der Perlenzucht in Französisch-Polynesien.

  • Bewertung der Krise im Perlensektor in Französisch-Polynesien: 2019-2020 und Ausblick für 2021

    Der Perlensektor in Französisch-Polynesien, bereits vor der Pandemie geschwächt, durchlief 2019 und 2020 eine tiefe Krise, gekennzeichnet durch einen starken Rückgang der Exporte und historisch niedrige Preise pro Gramm Perle.

    Laut aktuellen Studien des französisch-polynesischen Statistikinstituts (ISPF) begann die Krise bereits lange vor COVID-19, mit ersten Anzeichen eines Rückgangs schon 2018.

    Die Statistiken sind alarmierend:

    • Die Zahl der Perlenauster-Produzenten sank 2020 um 8%, nach einem Rückgang von 1% im Jahr 2019
    • Die Anbauflächen schrumpften innerhalb von drei Jahren um 12,7%
    • Die Perlenproduktion fiel um 26%, von 9,1 Millionen auf 6,7 Millionen post-produktiv geprüfte Perlen

    Der Preis für Rohperlen stürzte zwischen 2019 und 2020 um 51% ab – von 485 Fcfp auf nur noch 270 Fcfp -, hauptsächlich bedingt durch:
    ✓ Geringere globale Nachfrage
    ✓ Den Zusammenbruch der Handelswege nach Asien

    Die Exporte brachen innerhalb von drei Jahren um 70,4% ein, mit einem Rückgang von 50% allein im Jahr 2020 (Gesamtwert: nur 2,4 Milliarden Fcfp).

    Trotz dieser alarmierenden Zahlen zeigen frühe Daten aus 2021 eine leichte Erholung, wobei die Exporte bereits das Niveau von 2020 übertreffen. Diese Anzeichen einer Erholung geben Hoffnung für die Zukunft des Sektors, auch wenn strukturelle Reformen notwendig bleiben, um die Branche langfristig zu stabilisieren.