Die jüngsten Präventionsmaßnahmen der französisch-polynesischen Regierung gegen das Coronavirus sorgen in der Perlenbranche für wachsende Besorgnis.
Das vorübergehende Aussetzen von Arbeitsgenehmigungen für chinesische Staatsbürger – kombiniert mit der Empfehlung, dass sich derzeit in China befindliche Arbeiter mit ihrer Rückkehr Zeit lassen sollen – könnte die Perlenproduktion unmittelbar beeinträchtigen.
Zwar werden diese Entscheidungen aus gesundheitspolitischer Sicht verstanden, doch belasten sie einen ohnehin schon angeschlagenen Wirtschaftszweig zusätzlich. Der Großteil der Perlen-Grafter – ein entscheidendes Glied in der Produktionskette – sind Chinesen, die traditionell zum chinesischen Neujahrsfest in ihre Heimat reisen. Die Ungewissheit über ihre pünktliche Rückkehr gefährdet nun den Betriebsablauf.
Rainui Sanquer, Präsident der GIE Poe no Raromatai, betonte: „Ohne Grafter gibt es keine Produktion“ und unterstrich damit den dringenden Lösungsbedarf.
Auch Perlenhändler zeigen sich alarmiert. Sabine Lorillou, Vorsitzende des Tahiti Cultured Pearl Merchants Association, warnte vor Lieferengpässen: „Es könnte durchaus zu einer leichten Unterbrechung des Lieferrhythmus kommen. Das stellt uns vor Probleme…“
Sollten die Beschränkungen länger als drei bis vier Monate andauern, drohen schwerwiegende Folgen für eine Branche, die bereits mit Marktschwankungen kämpft. Ein Wettlauf gegen die Zeit scheint im Gange zu sein, um das fragile Gleichgewicht von Tahitis Perlenwirtschaft zu bewahren.
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