Verheerendes Gutachten des Rechnungshofs zur Tahitian Pearl Association (TPAFP)
Der Territorial Audit Court (CTC) legt in einem vernichtenden Bericht systemisches Missmanagement öffentlicher Gelder und gravierende Führungsmängel der TPAFP offen – mit Folgen für die gesamte Perlenbranche.
1. Repräsentationskrise
- Schwindende Mitgliederzahl: Nur 117 Mitglieder aus 6 Organisationen (von 349 lizenzierten Betrieben) – die TPAFP spiegelt die Vielfalt der Branche nicht wider.
- Legitimitätsproblem: Der Verband vertritt lediglich 33 % der Berechtigten, was seine Autorität als Sprachrohr der Branche infrage stellt.
2. Führungsversagen
- Lahmgelegte Entscheidungsprozesse: Keine regelmäßigen Generalversammlungen oder Vorstandssitzungen, mangelnde Kontrolle.
- Nicht genehmigte Ausgaben: Finanzielle Verpflichtungen wurden ohne behördliche Prüfung eingegangen – ein Verstoß gegen Haushaltsregeln.
3. Ethische Bedenken: Interessenkonflikte
- Selbstbegünstigungsvorwürfe: Auftragsvergabe an Firmen von TPAFP-Vorstandsmitgliedern umgeht faire Wettbewerbsregeln.
- Intransparenz: Keine Offenlegung dieser Geschäfte, was das Vertrauen in das Finanzmanagement untergräbt.
4. Fragwürdige Ausgabenpraxis
Internationale Aktivitäten:
- Unbegründete Subventionen: Öffentliche Gelder flossen an Partnerverbände in Hongkong, Japan und den USA ohne Leistungskontrolle.
- Fehlende Ausschreibungen: Direktvergabe von Verträgen verstößt gegen Vergaberegeln für öffentliche Mittel.
Lokale Operationen:
- Budgetüberschreitungen: Mehrausgaben für Projekte ohne nachvollziehbare Begründung.
- Undurchsichtige Auftragsvergabe: Bevorzugung bestimmter Anbieter widerspricht dem Gebot der Chancengleichheit.
5. Geforderte Reformen – Sofortmaßnahmen
Der CTC fordert umgehend:
✅ Erweiterung der Mitgliederbasis, um die Branche angemessen zu repräsentieren.
✅ Verschärfte Finanzkontrollen durch Ausschreibungen und unabhängige Audits.
✅ Ausschluss von Interessenkonflikten: Vorstandsmitglieder dürfen keine TPAFP-Aufträge erhalten.
✅ Wiederherstellung der Transparenz: Veröffentlichung von Protokollen, Budgets und Vergabeunterlagen.
6. Folgen: Eine Branche in Gefahr
Der Bericht zeigt, dass die TPAFP weder
- öffentliche Gelder (seit 2014: 436 Mio. FCFP) sicher verwaltet,
- noch Tahiti-Perlen effektiv vermarktet –
und damit das Vertrauen der Züchter und Exporteure verspielt.
Ohne radikale Reformen droht die TPAFP ihre Daseinsberechtigung zu verlieren – und zum Risiko für Polynesiens Perlenindustrie zu werden.
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