Kritik an der Perlenreform: Tahiti-Perlen könnten international an Ansehen verlieren
Am 6. Mai 2019 warnte das Syndikat der kleinen und mittelständischen Perlenzüchter Französisch-Polynesiens (SPMPF) in einer Pressekonferenz vor den Folgen der Perlenreform von 2017. SPMPF-Präsidentin Mia Williams betonte, dass das Gesetz den globalen Ruf der Tahiti-Perlen gefährden könnte.
Der zentrale Streitpunkt
Die Reform führte die umstrittene „Kategorie E“ ein – eine Qualitätsstufe mit schwammigen Standards. Fachleute befürchten, dass diese unklare Klassifizierung die bisher strengen Bewertungskriterien (Farbe, Glanz, Form, Perlmuttdicke) untergräbt, die den Wert der Perlen bisher sicherstellten.
Forderungen der Branche
Unterstützt von der Toaura-Wirtschaftsinteressengruppe (geleitet von Marcelle Howard), verlangt das SPMPF:
- Abschaffung der Kategorie E
- Verschärfte Qualitätskontrollen beim Export
Diese Maßnahmen gelten als entscheidend, um die Marktintegrität der polynesischen Perlen zu wahren.
Weitere Bedenken
Perlenzüchter warnen, dass die gesenkte Mindest-Perlmuttstärke durch die Reform:
- den Verkauf unreifer Perlen fördert
- schädliche Überproduktion auslösen könnte
- eine bereits angespannte Branche zusätzlich belastet (vor allem durch rückläufige Nachfrage aus China, dem Hauptabsatzmarkt)
Geteilte Meinungen
Aline Baldassari vom Berufsverband der Perlenproduzenten räumt ein, dass die Reform nicht perfekt sei, betont aber, sie sei ein notwendiger Schritt zur Umstrukturierung der Branche.
Die entscheidende Weichenstellung
Die polynesische Perlenindustrie steht an einem Scheideweg: Werden kommende gesetzliche Anpassungen den Premium-Status der Tahiti-Perlen bewahren – oder einen Qualitätsverfall einleiten? Die jetzt getroffenen Entscheidungen könnten die Zukunft des gesamten Sektors prägen.
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