Econacre: Neues Leben für Tahitis Perlenausternschalen

Eine Initiative zur Aufwertung der Perlmutt-Muscheln Tahitis: Dies ist das Ziel von Econacre, einer 2019 von der Direktion für Meeresressourcen (DRM) gestarteten Studie, die kürzlich Branchenexperten vorgestellt wurde.

Die Idee? Das volle wirtschaftliche Potenzial der Perlmutt-Muscheln über die Perlenzucht hinaus zu erschließen – und damit neue Arbeitsplätze und Geschäftschancen aus dieser bislang ungenutzten Ressource zu schaffen.

In einem Workshop diskutierten Perlenzüchter, Handwerker, Forscher, Banker und Unternehmer die Studienergebnisse und mögliche Verwertungswege. Derzeit bleiben sowohl die Muschelschalen als auch das Fleisch der Austern unterbewertet – trotz der aktuellen Belebung des globalen Marktes für Tahiti-Perlen.

Früher erreichten wild gesammelte Perlmutt-Muscheln bis zu 37 cm Größe. Doch die intensive Perlenzucht verdrängte die traditionelle Schalenernte, was lokale Handwerker um hochwertige Rohstoffe brachte.

Die Econacre-Studie skizziert zwei Entwicklungswege:
1️⃣ Lokale Verwertung: Bestehende Ressourcen und Techniken für schnelle wirtschaftliche Impulse nutzen – insbesondere durch Aufbereitung von Muschelschalen aus der Perlenproduktion
2️⃣ Internationale Vermarktung: Etablierung hochwertiger Exportketten

Für Cédrik Lo, Projektleiter Perlenzucht, ist der Schlüssel die Bewahrung traditioneller Handwerkstechniken bei gleichzeitiger Anpassung an lokale Gegebenheiten – eine Vision, die Lagunenschutz, Arbeitsplatzschaffung und Kompetenzaufbau vereint.

Identifizierte Chancen:
• Optimierung von Zucht- und Verarbeitungsmethoden
• Ausbau des Perlmutt-Handwerks
• Entwicklung der Korori-Industrie (Austernfleisch)
• Diversifizierung in Landwirtschaft, Tierfutter und Baumaterialien

Die DRM unterstützt nun Pilotprojekte zur Umsetzung. Zum Vergleich: 2018 wurden bereits 1.700 Tonnen leere Pinctada margaritifera-Schalen exportiert – mit einem Erlös von 210 Mio. Fcfp. Ein Beleg für das ungenutzte Potenzial.

Die Zeit ist reif, diese vernachlässigte Ressource zum Motor nachhaltiger Entwicklung zu machen.


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