Nach dreijähriger intensiver Erforschung des Erbguts der Perlenauster Pinctada margaritifera hat Doktorand Pierre-Louis Stenger das Geheimnis hinter dem faszinierenden Farbenspiel polynesischer Perlen gelüftet. Seine erfolgreich verteidigte Dissertation an der Pacific Doctoral School wirft bahnbrechendes wissenschaftliches Licht auf dieses ikonische Juwel Französisch-Polynesiens.
Unter dem Titel „Diversität und chromatische Plastizität bei der Perlenauster Pinctada margaritifera“ fand die Verteidigung auf dem Outumaoro-Campus vor einem aufmerksamen Publikum und einer Jury statt, die von der Rigorosität der Studie beeindruckt war. Über drei Stunden präsentierte Stenger seine Erkenntnisse – und validierte damit ein Forschungsprojekt, das bereits als Meilenstein für die Perlenindustrie gefeiert wird.
Der frisch promovierte Wissenschaftler analysierte minutiös die Mechanismen der Pigmentbildung in Austernschalen, mit Fokus auf drei Schlüsselfarben: Rot, Gelb und Grün. Mittels transkriptomischer, genomischer und epigenomischer Methoden identifizierte er die verantwortlichen Gene sowie Umwelteinflüsse, die deren Expression steuern.
Seine Arbeit enthüllte wertvolle genetische Marker zur Selektion von Austern mit ästhetisch hochwertigen Merkmalen – eine Entdeckung, die laut Forschern künftig schönere, gleichmäßigere Perlen ohne Gentechnik ermöglichen könnte.
Besonders bemerkenswert: die Dominanz des roten Phänotyps, der ausschließlich bei polynesischen Perlenaustern vorkommt. Diese einzigartige chromatische Vielfalt stellt ein global unerreichtes genetisches Alleinstellungsmerkmal dar. Nun, da dieser Zug besser verstanden ist, könnte er Perlzüchtern entscheidende Wettbewerbsvorteile bringen.
Cédrik Lo, Leiter der Forschungsprogramme der Marine Resources Department, würdigte den wissenschaftlichen Durchbruch. Er betonte, dass diese Studien Teil einer Langzeitstrategie sind, um die lokale Perlenproduktion zu optimieren – eine Brücke zwischen Grundlagenforschung und kommerzieller Zucht, unterstützt von privaten Aufzuchtbetrieben.
Als nun anerkannter Experte wird Pierre-Louis Stenger ab nächstem Jahr an drei neuen Studien zu Perlenaustern mitwirken und seine Mission fortsetzen: die Zukunft der polynesischen Perlenzucht durch Wissenschaft neu zu gestalten.
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