Hongkong: Die vielversprechende Wiederbelebung der Perlenzucht

Hongkongs vergessene Perlenzucht: Wie eine Tradition wiederbelebt wird

Vor der Ostküste Hongkongs erweckt eine Handvoll Enthusiasten eine fast vergessene Tradition zu neuem Leben. An vorderster Front steht Yan Wa-tat, ein ehemaliger Banker, der heute als Forscher arbeitet. Geduldig pflegt er 2.000 Akoya-Perlaustern auf seiner schwimmenden Farm – in der Hoffnung, eine Industrie wiederzubeleben, die einst in diesen Gewässern blühte.

Vom Niedergang zur Wiedergeburt

Bis in die 1980er-Jahre war die Perlenzucht fest in Hongkongs Wirtschaft verankert. Doch Überfischung, Umweltverschmutzung und ausländische Konkurrenz ließen die Branche kollabieren. Heute kombiniert Yan alte Techniken mit modernster Wissenschaft, um diesen Trend umzukehren.

Revolutionäre Technologie

Seine Pionierarbeit: RFID-Chips in die implantierten Perlenkerne einzusetzen. So lässt sich die Perlentwicklung verfolgen, ohne die Muscheln zu stören. Dieser Durchbruch könnte Qualitätskontrolle und Rückverfolgbarkeit in der globalen Perlenindustrie revolutionieren.

Erste Erfolge

Die Mühe zahlt sich aus. Im März ernteten Fischer, die von Yans Projekt inspiriert wurden, erstmals seit Jahrzehnten wieder lokale Akoya-Perlen. Unter ihnen ist Leung Kam-ming, der nun 30.000 Austern züchtet und große Chancen für die Branche sieht.

Die große Herausforderung: Nachwuchs

Doch ein Problem bleibt: die junge Generation zu begeistern. Von den tausend registrierten Fischfarmen in Hongkongs Gewässern stehen 90% leer. Yan hofft, dass Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit des Handwerks neue Interessenten anlocken.

Mit Leidenschaft, Geduld und technologischem Know-how könnte Hongkong wieder ein gefragter Name in der Welt der Perlen werden – und beweisen, dass selbst vergessene Traditionen neuen Glanz gewinnen können.

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