Die polynesische Regierung hat durch das Marine Resources Department (DRM) ein innovatives Programm zur Aufwertung von Nebenprodukten der Perlenzucht gestartet, mit besonderem Fokus auf die Produktion von Blisterperlen (auch bekannt als Mabe in Japan).
Diese Initiative zielt darauf ab, Einkommensquellen für Branchenakteure zu diversifizieren, indem neue und kreative Verwendungsmöglichkeiten für Perlaustern erschlossen werden.
Blisterperlen: Traditionell und doch innovativ
Blisterperlen gehören zu den ältesten Formen von Zuchtperlen. Sie entstehen durch Anbringen eines Halbkugel-Kerns (typischerweise aus Kunststoff), oft mit Mustern verziert, an der Innenseite der Schale der Pinctada margaritifera (der lokalen Perlauster). Durch natürliche Biomineralisation überzieht die Auster den Kern mit Perlmutt, wodurch eine Perle entsteht. Nach ausreichender Entwicklung wird die Blisterperle durch Ausschneiden der Schale gewonnen. Der Kunststoffkern wird dann durch Epoxidharz ersetzt und mit einer Perlmuttschicht versehen, um die Perle zu vollenden.
Programmziele
Das Programm gliedert sich in mehrere Phasen:
- Fachschulungen: Die erste Phase umfasste Spezialtrainings für Perlenzüchter in Takapoto zu Perlmutt-Sortierung und Blisterperlen-Implantation. Dieser Schritt ist entscheidend, um die Produktionsmethode einzuführen.
- Ernte-Monitoring & Analyse: In einer zweiten Phase wurden Ernten von Blisterperlen (mit/ohne Muster) ausgewertet, um erforderliche Fachkenntnisse und spezifische Herausforderungen zu identifizieren.
- Verbreitung von Best Practices: Technische Leitfäden sollen die Methode in ganz Französisch-Polynesien standardisieren und Wissen breit zugänglich machen.
- Kooperation mit dem Kunsthandwerk-Department: Ein Fokus liegt auf Vermarktungsstrategien, einschließlich Qualitätsklassifizierung, Schneide- und Fassungstechniken.
Erwartete Auswirkungen
Die Beherrschung der Blisterperlen-Produktion könnte Perlenzüchtern mehrere Vorteile bieten:
- Erhöhte Erträge: Mabe-Produktion ermöglicht die Nutzung von Austern, die für traditionelle Perlenzucht ungeeignet sind.
- Arbeitsplatzschaffung: Neue Beschäftigungsmöglichkeiten für lokale Techniker und Kunsthandwerker.
- Aufwertung lokaler Produkte: Innovation und Qualitätssteigerung für bessere internationale Wettbewerbsfähigkeit.
Forschung für 100% biobasierte Blisterperlen
Parallel entwickelt das DRM eine vollständig biobasierte Blisterperle aus lokalen, nachhaltigen Materialien – ein Projekt, das Polynesiens ökologisches Engagement unterstreichen würde.
Fazit
Diese Initiative zur Blisterperlen-Verwertung bietet bedeutende Chancen für die Diversifizierung der Perlenwirtschaft Französisch-Polynesiens. Sie optimiert Ressourcennutzung, adressiert Umweltanliegen und schafft Mehrwert – ein zukunftsweisendes Modell, das Tradition mit Innovation verbindet.
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