• Kritische Bewertung der Tahitian Pearl Association of French Polynesia (TPAFP)

    Schlussfolterndes Urteil des Rechnungshofs zur Tahiti-Perlen Vereinigung (TPAFP)

    Die Untersuchung des Territorial Audit Court (CTC) offenbart schwerwiegende Mängel in Management, Repräsentativität und Effektivität der TPAFP. Die Kernpunkte:

    1. Mitgliederschwund & mangelnde Repräsentanz

    • Gründung 2014 als Nachfolger von „La Maison de la Perle“
    • Mitgliederzahl sank im ersten Jahr von 11 auf nur 5 Organisationen
    • Aktuell repräsentiert die TPAFP nur 33% der lizenzierten Betriebe
    • Schwere Glaubwürdigkeitskrise in der Branche

    2. Systemisches Führungsversagen

    • Keine systematische Protokollführung von Entscheidungen
    • Generalversammlung erfüllt ihre Kontrollfunktion nicht
    • Statutarische Regeln werden regelmäßig missachtet
    • Keine wirksamen Maßnahmen gegen Interessenkonflikte

    3. Finanzchaos trotz Millionensubventionen

    • 436 Mio. Fcfp (2014-2019) ohne klare Mittelverwendung
    • Mangelhafte Buchführung und interne Kontrollen
    • Intransparente Ausgaben öffentlicher Gelder
    • Keine effektive Aufsicht über Ressourcenverteilung

    4. Gescheiterte Vermarktungsstrategie

    • Internationale Förderung ohne direkte Kontrolle outgesourct
    • Überteuerte Ausgaben ohne Wettbewerbsverfahren
    • Bevorzugung bestimmter lokaler Anbieter
    • Fehlende messbare Erfolge der Marketingaktivitäten

    5. Reformbedarf: Mehr als Kosmetik nötig

    • Teilreformen 2020 (direkte Partnerschaften) unzureichend
    • CTC fordert grundlegende Neubewertung der Vereinigung
    • Kernempfehlungen:
      • Transparente Entscheidungsprozesse
      • Strikte Finanzkontrollen
      • Fokus auf nachweisbare Werbewirkung

    6. Existenzfrage für die TPAFP

    Die Vereinigung steht am Scheideweg:

    • Vertrauensverlust in der Branche
    • Zweifel an der Fähigkeit, Tahiti-Perlen wirksam zu vermarkten
    • Ohne radikale Reform droht die Bedeutungslosigkeit

    Fazit:
    Die TPAFP muss sich entweder fundamental reformieren oder riskiert, als gescheitertes Projekt die polynesische Perlenindustrie im Stich zu lassen – mit schwerwiegenden Folgen für einen Schlüsselsektor der Wirtschaft Französisch-Polynesiens.



  • Umweltsäuberungsaktion unter der Leitung der Direktion für Meeresressourcen (DRM)

    Diese Maßnahme markiert einen wichtigen Schritt im Umgang mit Perlenfarm-Abfällen, trägt zum Schutz polynesischer Lagunen bei und etabliert nachhaltige Abfallwirtschaftspraktiken für die Perlenindustrie.

    Ziele und Zielgebiete

    Die 2021 gestartete Initiative konzentriert sich auf Inseln mit hohem Abfallaufkommen durch Perlenfarmen, darunter:
    Apataki, Arutua, Ahe, Manihi, Takaroa, Takapoto, Aratika, Kaukura, Fakarava, Raiatea, Tahaa und Gambier.

    Die Auswahl erfolgte nach zwei Kriterien:

    1. Vorhandensein von Altlasten aus früheren Praktiken,
    2. Aktuelle hohe Perlenfarm-Aktivität mit entsprechendem Abfallaufkommen.

    Gesammelte Abfallarten

    Zu den gesammelten Abfällen zählen Materialien aus Perlenfarmbetrieben:

    • Seile,
    • Kollektorvorrichtungen,
    • Bojen,
    • Schutznetze (essenziell für die Perlenzucht, aber umweltschädlich bei unsachgemäßer Entsorgung).

    Sammel- und Entsorgungsmethodik

    Für ein effizientes Abfallmanagement setzte die DRM ein strukturiertes System um:

    • „Big Bags“ wurden an Perlenfarmer verteilt, die lokale Managementkomitees mit Gemeinschaftsvereinen bildeten.
    • Gemeinden unterstützten logistisch bei Lagerung und Transport zu den Häfen.
    • Die Regierung organisierte den Weitertransport nach Tahiti zur Verarbeitung in zugelassenen Anlagen.

    Ergebnisse & nächste Schritte

    Von November 2021 bis März 2022 wurden 1.010 Big Bags (ca. 1.000 m³ Abfall) gesammelt und behandelt. Eine große Ladung von 574 Big Bags wurde kürzlich mit den Schiffen Cobia 3 und Mareva Nui transportiert.

    Die Säuberungsaktion wird 2022 fortgesetzt:

    • Phase 2 fokussiert auf die Entfernung von Lagunenabfällen zusätzlich zu landgestütztem Müll.
    • Die Initiative ist Teil eines langfristigen Programms für nachhaltiges Abfallmanagement, das Meeresökosysteme schützt und Polynesiens Ruf als verantwortungsvoller Perlenproduzent stärkt.

    Erwartete Auswirkungen

    Die Maßnahme soll:
    Ökologischen Fußabdruck der Perlenzucht verringern,
    Lagunengesundheit verbessern (überlebenswichtig für Perlenauster),
    Bewusstsein für verantwortungsvolle Abfallentsorgung schärfen,
    Zusammenarbeit zwischen Akteuren, Behörden und Gemeinden stärken.

    Durch die Verbindung von Umweltsanierung und sektorübergreifender Kooperation dient das Projekt als Modell für Meeresschutz und nachhaltige Wirtschaftsentwicklung in der Region.




    Environmental Cleanup Operation Led by the Directorate of Marine Resources (DRM)
    Environmental Cleanup Operation Led by the Directorate of Marine Resources (DRM)
    Environmental Cleanup Operation Led by the Directorate of Marine Resources (DRM)
    Apataki, Arutua, Ahe, Manihi, Takaroa, Takapoto, Aratika, Kaukura, Fakarava, Raiatea, Tahaa, et Gambier

  • Kotuku Fakarava: Abfälle aus der Perlenzucht werden zu Gold für landwirtschaftliche Böden

    Das innovative Projekt der Firma Kotuku Fakarava (Fakarava) – ein Vorzeigebeispiel für nachhaltige Aufwertung von Perlenfarm-Abfällen, insbesondere Perlmuschelschalen

    Diese Initiative zur Umwandlung von Muschelschalen in Kalkdünger eröffnet vielversprechende Perspektiven für die lokale Landwirtschaft und reduziert Importabhängigkeiten.

    Verwertungsprozess der Muschelschalen

    Das von Kotuku Fakarava entwickelte Verfahren umfasst mehrere Schritte:

    1. Feinmahlung der Schalen
      – Die Schalen werden zu einem feinen, kalziumreichen Pulver zermahlen, einem essenziellen Nährstoff für die Bodenqualität.
    2. Siebung
      – Das Pulver wird gesiebt, um eine homogene Körnung zu erreichen, die ideal als Bodenzusatz geeignet ist.
    3. Einsatz als Kalkdünger
      – Das Pulver neutralisiert saure Böden, ein häufiges Problem in Französisch-Polynesien, wo niedrige pH-Werte die Ernteerträge mindern. Es bietet eine lokale, nachhaltige Alternative zu importierten Düngemitteln.

    Vorteile für die Landwirtschaft

    Polynesische Böden leiden oft unter Übersäuerung, was das Pflanzenwachstum hemmt. Der Muschelschalen-Kalkdünger könnte:
    Die Bodenstruktur verbessern und das Pflanzenwachstum fördern,
    Importabhängigkeiten verringern und die regionale Ernährungssouveränität stärken,
    ✔ Eine umweltfreundliche, lokale Lösung bieten.

    Testphase & vielversprechende Ergebnisse

    Derzeit wird das Produkt in mehreren landwirtschaftlichen Betrieben, darunter die Landwirtschaftsschule Moorea, getestet. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Muschelschalen-Dünger mindestens ebenso wirksam – wenn nicht sogar effektiver – ist als herkömmliche Importprodukte zur pH-Wert-Korrektur. Dies könnte die Versorgung mit Agrarhilfsstoffen revolutionieren.

    Weitere Anwendungsmöglichkeiten

    Neben der Bodenverbesserung werden weitere Nutzungsformen erforscht:

    • Geflügelzucht: Gröbere Schalenfragmente als Kalziumzusatz im Tierfutter,
    • Innovative Baustoffe: Eine Studie prüft den Einsatz in Baumaterialien, die für lokale Bauprojekte benötigt werden.

    Wirtschaftliche & ökologische Perspektiven

    Die Initiative passt in den Trend Polynesiens, Nebenprodukte der Perlenzucht (v. a. Perlmutt) besser zu nutzen, um:
    ✔ Eine lokale Kreislaufwirtschaft für Abfallverwertung aufzubauen,
    Importe (z. B. Kalziumdünger) zu ersetzen,
    Neue Arbeitsplätze zu schaffen und gleichzeitig nachhaltige Landwirtschaft zu fördern.

    Das Projekt könnte andere Akteure inspirieren, neue Wege zur Wertschöpfung aus Perlenfarm-Rückständen zu finden – ein Beitrag zu…ore circular and sustainable economic model for the region.

  • Groß angelegte Sanierungsinitiative: Bekämpfung der Umweltverschmutzung durch Perlenzucht in Französisch-Polynesien

    Französisch-Polynesiens Perlenindustrie, ein Grundpfeiler der lokalen Wirtschaft, sieht sich mit wachsenden Umweltproblemen durch jahrzehntelange Ansammlung von Farmabfällen konfrontiert. Seit fast 40 Jahren verschmutzen Überreste von Perlenfarmen die Lagunen und Atolle und beschädigen den Ruf der berühmten Tahiti-Perle. Als Reaktion hat die Regierung eine ambitionierte Säuberungsaktion eingeleitet.

    Umwelt-Weckruf
    Die Verschmutzungskrise hat folgende Maßnahmen ausgelöst:

    • Sofortaktion: Verteilung von 1.300 Müllsammelsäcken in Tuamotus, Gambier und Gesellschaftsinseln (Mai–Juli 2021)
    • Rekordbereinigung: Über 100 Kubikmeter Abfall in Apataki durch Zusammenarbeit von Farmern und der Vereinigung Te hotu no te Fenua no Apataki
    • Notmaßnahmen: Abfalltransport zur Deponie Punaruu (C.E.T.) auf Tahiti

    Multi-Akteurs-Ansatz
    Das Perlensektorseminar 2020 schuf einen Rahmen mit:
    ✓ Gemeindeverwaltungen
    ✓ Managementkomitees
    ✓ Perlenfarmern
    ✓ Lokalbevölkerung
    ✓ Nationalbehörden

    Nachhaltige Lösungen in Entwicklung
    Während die aktuelle Deponierung die Krise lindert, umfassen Langzeitstrategien:

    • Materialsubstitution: Ausphasen von Plastikequipment
    • Branchenfinanzierung: Neue Abgaben der Perlenfarmer
    • Gesetzesreform: Geplante Änderungen der Perlenfarm-Regularien

    „Die Zahlen sind ernüchternd – eine durchschnittliche Farm produziert 2 Tonnen Abfall jährlich“, so Behörden. Die Regierung erarbeitet einen Masterplan für:

    • Beseitigung historischer Altlasten (40+ Jahre)
    • Effiziente Verarbeitungssysteme
    • Präventivmaßnahmen gegen neue Verschmutzung

    Diese ökologische Initiative soll sowohl die Meeresökosysteme als auch den Premium-Status der schwarzen Perlen bewahren. Die laufenden Säuberungen… come.

    Large-Scale Cleanup Initiative: Tackling Pearl Farming Pollution in French Polynesia

  • Perlenzucht in der Krise: Mangel an Grafters und Strategien zur Wiederbelebung des Sektors

    Perlenzucht, ein entscheidender Wirtschaftszweig für Französisch-Polynesien, steckt seit 2019 in Schwierigkeiten.

    Die Exporterlöse aus Perlen halbierten sich laut Daten des Polynesischen Statistikinstituts (ISPF) von 5 Milliarden Fcfp (2019) auf nur 2,5 Milliarden im Jahr 2020. Dieser starke Rückgang, verstärkt durch die Pandemie, offenbarte mehrere Probleme – darunter einen Mangel an Perlen-Graffeuren.

    Seit zwei Jahren können chinesische Graffeure, die einen Großteil der Arbeitskräfte stellten, ihr Heimatland nicht verlassen. Die Folge: Die Produktion hochwertiger Perlen ging zurück. Auf dem Markt in Papeete halbierte sich das Angebot, was unter Juwelieren zu Spannungen führte. Heiani Riaria, eine Händlerin, berichtet: „Früher kauften wir bis zu 1.000 Stück, jetzt sind es nur noch 500. Die Preise haben sich verdoppelt – heute kosten Perlen 500 bis 1.000 Fcfp, früher waren es 250–300.“

    Obwohl chinesische Arbeiter für Effizienz und günstige Kosten bekannt sind, wird dringend mehr lokales Personal benötigt. Fanny Yip, Leiterin eines Juweliergeschäfts, betont: „Es ist essenziell, Strukturen zu schaffen, um einheimische Graffeure besser auszubilden und zu fördern.“

    2020 sank die Zahl der Produzenten im Vergleich zu 2018 um 80 Betriebe. Doch trotz aller Herausforderungen bleiben die Branchenvertreter optimistisch. Sie suchen aktiv nach Lösungen, um dieses für Polynesien lebenswichtige Gewerbe zu beleben – und hoffen auf eine bessere Zukunft für das „Schwarze Gold des Meeres“.

  • Poe Ma’ohi: 60 Jahre Seele der Tahiti-Perle – ein Vermächtnis zum Feiern

    Französisch-Polynesiens Perlenindustrie erreichte einen historischen Meilenstein, als die Tahitian Pearl Federation (FPPF) die erste „Poe Ma’ohi“-Ausstellung (Die Seele der Perle) im Hilton Tahiti veranstaltete. Diese Feier zum 60. Jahrestag der tahitianischen Perlenzucht findet genau ein Jahrzehnt nach dem 50. Jubiläum in Paris statt – nun endlich in ihrer Heimat gefeiert.

    Ein Festival aus Kultur und Handel

    Mit einer 3-Millionen-Fcfp-Förderung der Regierung geht die Veranstaltung über klassische Messen hinaus und positioniert sich als:

    • Lebendiges Archiv der Perlenkultur
    • Kreatives Labor für Kunsthandwerker
    • Globale Plattform für Branchendialog

    FPPF-Präsidentin Marcelle Howard betonte den besonderen Status: „Tahiti-Perlen sind Frankreichs einziger organischer Edelstein – ein polynesisches Erbe, das Schutz und Förderung verdient.“

    Höhepunkte der Kreativschau

    Unter dem Motto „Königin der Perlen und Perle der Königinnen“ präsentiert die Ausstellung:

    Wettbewerbskategorien:

    • Edelschmuck (Joaillerie)
    • Kunsthandwerklicher Schmuck (Artisan bijoutier)
    • Traditionelles Handwerk (Artisan traditionnel)

    Bemerkenswerte Teilnehmer:

    • Miliani Création
    • Temanus Création
    • Hokahei Pearl
    • Poe Tahiti
    • Berufsschule Lycée Saint-Joseph

    Besucher bestimmen die Siegerdesigns per Publikumsvoting, die Preise werden bei der Abschlusszeremonie verliehen.

    Bildungspartnerschaft zum Erleben

    Kooperation mit dem Ökomuseum Fare Natura auf Moorea bietet:

    • VR-Erlebnisse polynesischer Meeresökosysteme
    • Bildungsprogramme, die Perlenkultur mit Meeresschutz verbinden

    Offizieller Handlungsaufruf

    Blauwirtschaftsminister Tearii Alpha eröffnete mit einer eindringlichen Botschaft:
    „Klimawandel und menschlicher Druck bedrohen unsere Lagunen. Wir müssen nachhaltige Wertschöpfungsketten aufbauen und Jugendliche inspirieren, dieses Erbe zu bewahren – denn die Zukunft liegt in der Weitergabe.“ signature gem for the next generation.

  • Hartes Durchgreifen gegen Schwarzarbeit in der Perlenzucht: Dringender Aufruf zum Handeln in Französisch-Polynesien

    Ein aktueller Bericht des Territorialen Rechnungshofs (CTC) deckt weitverbreitete Schwarzarbeit in der Perlenindustrie Französisch-Polynesiens auf und fordert die umgehende Umsetzung eines gezielten Maßnahmenplans. Die von Tahiti Infos veröffentlichten Ergebnisse konzentrieren sich auf die Arbeitsbedingungen in der Branche und priorisieren die Einführung von Anti-Betrugsmaßnahmen bis 2021.

    Schattenarbeitskräfte aufgedeckt

    Der Bericht verdeutlicht systemische Herausforderungen bei der Erfassung von Beschäftigungsverhältnissen in der Perlenindustrie. Da spezifische Berufscodes zur Unterscheidung von Perlenarbeitern von allgemeinen Aquakulturarbeitern in den offiziellen Statistiken (ISPF) fehlen, bleiben Schätzungen unzuverlässig. Nach Ausschluss von Garnelen-/Fischzuchtarbeitern errechnet der CTC einen Jahresdurchschnitt von 894 Arbeitsplätzen im Perlensektor für 2015-2019 – eine Zahl, die angesichts des Betriebsumfangs als völlig unzureichend eingestuft wird.

    Diskrepanzen in Beschäftigungsdaten

    • 648 Produzenten mit Berufsausweis waren 2020 registriert
    • Nur 445 Arbeitnehmer offiziell in Aquakultur/Perlenzucht gemeldet
    • Präsident Fritchs Schätzung von 2.500-3.000 tatsächlichen Arbeitsplätzen unterstreicht die Lücke

    Alarmierende Arbeitsbedingungen

    Über 50% der Arbeiter verfügen weder über Arbeitsverträge noch über Sozialversicherungsschutz – ein Zustand, den Behörden zwar anerkennen, aber nicht beheben. Der CTC empfiehlt dringend:

    • Unverzügliche Einführung einer speziellen Berufsklassifikation für Perlenarbeiter
    • Verpflichtender Maßnahmenplan gegen Schwarzarbeit bis 2021
    • Verbesserte Transparenzmaßnahmen für den Sektor

    „Es geht hier nicht nur um Betrugsprävention – sondern um den Schutz gefährdeter Arbeiter und die Legitimierung unserer Vorzeigebranche“, betont der Bericht. Während der polynesische Perlensektor sein 60-jähriges Jubiläum feiert, erfordern diese Erkenntnisse ein dringendes Regierungshandeln, um sowohl die Arbeiter als auch den internationalen Ruf der Industrie zu schützen.

  • Tiefe Krise der Perlenindustrie in Französisch-Polynesien: Alarmierende Befunde und dringender Reformbedarf

    Ein aktueller Bericht des Territorialen Rechnungshofs (CTC), der der Versammlung vorgelegt wurde, enthüllt die gravierenden Herausforderungen der Perlenbranche Französisch-Polynesiens in den letzten Jahren. Das Scheitern der Reform von 2017 – die vier Jahre nach ihrer Umsetzung noch immer keine Ergebnisse zeigt – und die „alarmierenden“ Umweltauswirkungen auf die Lagunen werfen ernste Fragen zur Zukunft dieses wichtigen Exportgutes auf.

    Während tahitianische Zuchtperlen diese Woche auf der Handelsmesse Poe Ma’ohi im Hilton Tahiti ihr 60-jähriges Jubiläum feiern, verdeutlicht der detaillierte CTC-Bericht (für den Zeitraum 2015-2021) die wachsenden Probleme des Sektors. Obwohl die Perlenzucht nach wie vor das wichtigste lokale Exportgut Französisch-Polynesiens ist (mit Einnahmen von 8,6 Milliarden Fcfp im Jahr 2014), brachen die Erlöse 2020 angesichts einer schweren Wirtschaftskrise auf 2,5 Milliarden Fcfp ein. Die systemischen Probleme der Branche können nicht länger ignoriert werden.

    Der Bericht zeichnet die wechselvolle Geschichte der Perlenzucht nach: vom Boom der 1980er Jahre über den durch Viren verursachten Zusammenbruch in den 1990ern bis zur Erholung mit Höchststand 1999. Seither befindet sich der Sektor in einem stetigen Niedergang – die Exportpreise pro Gramm fielen von 1.710 Fcfp (2000) auf 472 Fcfp (2019).

    Die 2017 von Präsident Édouard Fritchs Regierung initiierte Reform – mit dem Ziel, von Massenproduktion auf qualitätsorientierte Erzeugung umzustellen – ist weitgehend gescheitert. Die 2021 festgelegten Produktionsquoten erwiesen sich als wirkungslos, öffentliche Wasserkonzessionen wurden willkürlich vergeben, und ein Drittel der Produzenten (mit 1.300 Hektar Fläche) ist seit 2017 inaktiv. Die Übertragung von Verantwortlichkeiten an Branchenvertreter und Governance-Änderungen blieben ebenfalls erfolglos.

    Umweltschäden durch die Perlenzucht stellen ein weiteres kritisches Problem dar: Seit 40 Jahren häuft sich Abfall auf den perlenproduzierenden Inseln an. Besonders schwerwiegend ist die Degradierung der Lagunen von Takaroa und Takapoto, deren Sanierung hohe Kosten verursacht.

    Der CTC fordert sofortiges Handeln und empfiehlt sieben konkrete Maßnahmen für 2021. Präsident Fritch hat zugesagt, noch in diesem Jahr eine neue Branchenpolitik auf Grundlage dieser Empfehlungen zu starten. Während Tahiti sechs Jahrzehnte Perlenzucht feiert, steht die Branche nun vor einer dringenden Neuausrichtung, um ihr Überleben und ökologische Nachhaltigkeit zu sichern.

  • Wertsteigerung von Perlmuscheln in Französisch-Polynesien: Übersicht und Strategien für eine nachhaltige Entwicklung der Perlenzucht

    Die Direktion für Meeresressourcen (DRM) hat kürzlich eine Erhebung gestartet, um die Mengen an gelagerten Perlmuschelschalen an Land in polynesischen Perlenfarmen zu erfassen. Diese Initiative ist Teil einer umfassenderen Strategie zur Entwicklung des Perlmuschelsektors, mit dem Ziel, lokale Lösungen für die Aufwertung von Pinctada margaritifera-Schalen zu finden, die derzeit in Massen exportiert werden.

    Die DRM untersucht mehrere Wege, um diese Ressource in hochwertige Produkte umzuwandeln, darunter:

    • Verwendung von Schalenderivaten in der Landwirtschaft (z.B. Düngemittel oder Nahrungsergänzungsmittel für Legehennen),
    • Einbindung der Schalen in Kunsthandwerk,
    • Aufbau einer lokalen Industrie zur Herstellung von Perlmuttkernen aus pulverisierten Schalen.

    Eine große Herausforderung bleibt jedoch die Identifizierung zuverlässiger und ausreichender Quellen zur Versorgung dieser neuen Wertschöpfungsketten.

    Um dies anzugehen, startete die DRM Ende September eine Umfrage zur Bestandsaufnahme der Muschelschalen auf den 349 aktiven Perlenfarmen Französisch-Polynesiens. Lokale Perlenfarm-Managementkomitees arbeiten mit Branchenexperten zusammen, um genaue Bestandsdaten zu erfassen, wobei vollständige Schätzungen bis zum 26. Oktober erwartet werden.

    Während Perlmuschelschalen seit den 1980er Jahren exportiert werden – was bescheidene Einnahmen für Produzenten generiert – priorisiert die DRM nun die lokale Aufwertung gegenüber Massenexporten nach Asien. Zwischen 2014 und 2020 exportierte Polynesien durchschnittlich 1.604 Tonnen Schalen pro Jahr, wobei 2020 1.299 Tonnen verschifft wurden (Einnahmen: 183 Millionen Fcfp). Der Durchschnittspreis erreichte 2020 141 Fcfp/kg und übertraf damit den Durchschnittswert von 124 Fcfp/kg seit 2014.

    Die meisten Lagerbestände an Land bestehen aus Schalen, die aufgrund von Defekten oder Beschädigungen nicht kommerziell verkauft werden können. Dennoch bleibt die DRM optimistisch, rentablere und nachhaltigere Lösungen für diese lokale Ressource zu entwickeln. Die Ergebnisse der laufenden Erhebung werden entscheidende Daten liefern, um die Bemühungen um eine effektivere lokale Aufwertung tahitischer Perlmuschelschalen zu leiten.

  • Tahitis Perlenzucht-Krise: Sinkende Exporte und Mangel an Pfropfern

    Tahitis Perlenindustrie steckt in einer schweren Krise, gekennzeichnet durch einen dramatischen Einbruch der Perlenexporte – von 5 Milliarden Fcfp im Jahr 2019 auf nur 2,5 Milliarden im Jahr 2020. Laut Mia Williams, Präsidentin des Verbands kleiner und mittelständischer Perlenzüchter Französisch-Polynesiens (SPMPPF), ist dieser alarmierende Rückgang hauptsächlich auf die Pandemie zurückzuführen.

    Auch die Exportpreise pro Gramm haben ein historisches Tief erreicht: Sie fielen von 600 Fcfp (2018) auf 270 Fcfp (2020). Perlenhändler Ferdinand Ching erklärt, dieser Preisverfall hänge teilweise mit der abnehmenden Perlenqualität zusammen, verursacht durch Faktoren wie Lagunenverschmutzung und Überproduktion.

    Die Situation wird zusätzlich verschärft durch einen kritischen Mangel an Pfropfexperten – eine große Herausforderung für lokale Produzenten. Das Fehlen chinesischer Pfropfer, die in China festsitzen, hat die Produktion direkt beeinträchtigt und zu einem starken Rückgang der Perlenausbeute geführt. Bis 2020 hatte sich die Zahl der Produzenten im Vergleich zu 2018 um 80 verringert.

    Trotz dieser Herausforderungen zeigen sich Branchenvertreter vorsichtig optimistisch und betonen, dass die schnelle Lösung des Pfropferexperten-Mangels entscheidend ist für das Überleben und die Nachhaltigkeit der Perlenzucht in Französisch-Polynesien.