• Mikroplastik: Eine wachsende Bedrohung für die Perlenindustrie in Französisch-Polynesien

    Tony Gardons Doktorarbeit an der Universität Französisch-Polynesiens (UPF) verdeutlicht die wachsende Sorge über die Auswirkungen von Mikro- und Nanoplastik auf polynesische Perlaustern, die die Nachhaltigkeit der Perlenindustrie und die Gesundheit der Lagunenökosysteme bedrohen.

    Seine Forschung zeigt, dass die Mikroplastikbelastung in Perlenzucht-Lagunen den Energiestoffwechsel der Austern stark beeinträchtigt, die Gametenbildung stört und die Perlenqualität mindert. Labordaten bestätigen diese Ergebnisse: Energieungleichgewichte, Fortpflanzungsstörungen und ein Qualitätsrückgang bei Perlen sind die Folgen.

    Die von der Direktion für Meeresressourcen (DRM) finanzierte Studie belegt, dass Plastikmüll – seit den 1980er Jahren durch Zuchtstrukturen eingebracht – in polynesischen Perlenlagunen allgegenwärtig ist. Diese Mikroplastikpartikel, die in hohen Konzentrationen in Oberflächengewässern und der Wassersäule vorkommen, stellen ein erhebliches Risiko für Perlaustern dar. Als filtrierende Organismen sind sie besonders anfällig.

    Zwar ist die Perlenzucht nicht die Hauptquelle des Plastikmülls, doch trägt die globale Plastikproduktion – vor allem für Verpackungen – maßgeblich zur Meeresverschmutzung bei. In Polynesien verursacht die Perlenindustrie jährlich rund 140 Tonnen Plastikabfall, was die Lagunendegradation verschärft.

    Angesichts dieser Bedrohung fördert die DRM Forschungsprojekte wie Resccue, das nachhaltige Lösungen für die Perlenzucht sucht und eine Kreislaufwirtschaft vorantreibt. Doch aufgrund der hohen Kosten und Komplexität von Lagunenreinigungen sind alternative Lösungen und Reformen der Branchenpraktiken dringend nötig. Die Reduzierung der Plastikverschmutzung ist entscheidend – nicht nur zum Schutz der ohnehin wirtschaftlich fragilen Perlenindustrie, sondern auch für den langfristigen Erhalt der Lagunenökosysteme..

  • MAIAO Software-Erweiterung: Vereinbarung zur Stärkung der Perlenindustrie in Französisch-Polynesien unterzeichnet

    Heute Nachmittag unterzeichneten der Vizepräsident Französisch-Polynesiens und Minister für die Blaue Wirtschaft, Teva Rohfritsch, sowie der Präsident der Universität Französisch-Polynesiens, Patrick Capolsini, eine Miturhebervereinbarung zur Kommerzialisierung des MAIAO-Softwarepatents.

    Bei der Software, offiziell benannt als „Automatische Messung der Perlmuttdicke mittels Röntgenstrahlen“ (MAIAO), handelt es sich um das Ergebnis jahrelanger Zusammenarbeit zwischen der Marine Resources Department (DRM) und dem Forschungsteam der Universität.

    Derzeit wird MAIAO in der Qualitätskontrollabteilung der DRM eingesetzt. Das System automatisiert die Messung der Perlmuttdicke anhand von Röntgenbildern – ein Durchbruch, der im Rahmen eines dreijährigen Doktorandenprojekts entwickelt wurde.

    Kerninnovationen:
    • Beseitigung der Subjektivität manueller Messungen, die bisher von Röntgenbildanalysten durchgeführt wurden
    • Präzise und standardisierte Perlenbewertungen
    • Verbesserte Qualitätskontrolle für Polynesiens wichtigstes Exportprodukt

    „MAIAO gewährleistet eine objektive, konsistente Qualitätsbeurteilung – entscheidend für die Aufrechterhaltung unserer Premiumpositionierung auf dem Perlenmarkt“, betonte Universitätspräsident Capolsini während der Unterzeichnungszeremonie.

    Die Vereinbarung formalisiert die gemeinsame Verwaltung dieses geistigen Eigentums und markiert einen strategischen Schritt zur Modernisierung von Polynesiens Perlensektor durch akademisch-staatliche Partnerschaft.

    MAIAO Software Enhancement: Agreement Signed to Strengthen French Polynesia's Pearl Industry

  • Krise in der polynesischen Perlenzucht: Handlungsaufrufe angesichts sinkender Perlenqualität

    Perlenzüchter schlagen Alarm wegen kritischer Herausforderungen für ihre Branche. Sie machen die lokale Gesetzgebung von 2017 zur Regelung der Perlenproduktion und des -handels für Preisverfälle verantwortlich, insbesondere nach der Abschaffung von Exportqualitätskontrollen. Zudem lehnen sie den Verkauf und Export von Ausschussperlen („rebuts“) entschieden ab.

    Mitglieder der Union kleiner und mittelständischer Perlenzüchter Französisch-Polynesiens (SPMPPF) und der Föderation der Meeresressourcen-Fachleute (FPRME) hielten am Donnerstagmorgen eine Pressekonferenz ab. Sie äußerten ihre Frustration über einen anhaltenden „Kommunikationsabbruch“ mit der Regierung seit drei Jahren trotz wiederholter Appelle. SPMPPF- und FPRME-Präsidentin Mia Williams beklagte, sich von den Behörden systematisch ignoriert zu fühlen.

    Die Züchter kritisieren insbesondere das Gesetz vom 18. Juli 2017 und behaupten, die Preise seien seit dessen Inkrafttreten stark gefallen – ein Rückgang, der durch COVID-19 noch verstärkt wurde. Als besonders schädlich nennen sie das Ende der Röntgenqualitätskontrollen und die Einführung einer Kategorie für „Ausschussperlen“.

    Als Gegenmaßnahmen fordern die Züchter einen Notfallaktionsplan:

    1. Vollständiges Verbot des Verkaufs/Exports von Ausschussperlen mit sofortiger Vernichtungspflicht
    2. Verpflichtende Kontrollen der Perlmuttdicke zur Qualitätssicherung
    3. Qualitätsbasierte Preispolitik zur Umkehr der Marktabwertung

    Obwohl das Gesetz von 2017 einen Perlenzucht-Rat etablierte, bezeichnet Williams ihn als „leere Hülle“ und kritisiert Verzögerungen bei der Umsetzung – nur 9 der 25 perlenproduzierenden Inseln haben bisher Managementkomitees gebildet. Sie fordert vereinfachte Strukturen für eine schnellere Einrichtung.

    Als Reaktion betont Perlenzuchtminister Teva Rohfritsch, der Preisverfall habe bereits Anfang der 2000er Jahre begonnen, und das Gesetz von 2017 ziele auf nachhaltiges Ressourcenmanagement. Er kündigte für August ein Treffen mit dem Perlenzucht-Rat und den Komitees an, um COVID-Wiederaufbaustrategien zu entwickeln. Der Minister versprach zudem, Ausnahmen von Hafennutzungsgebühren und Perlenexportsteuern bei den zuständigen Stellen zu beantragen.

  • Plastikverschmutzung: Eine anthropologische Studie zum Verständnis der Situation in den Tuamotu-Lagunen

    Während zahlreiche Studien die Lagunenverschmutzung in Französisch-Polynesien untersucht haben, hat bisher keine das Thema aus einer sozialwissenschaftlichen Perspektive betrachtet. Um diese Lücke zu schließen, hat die lokale Regierung eine bis Dezember laufende Studie initiiert, die das öffentliche Bewusstsein für die Reduzierung von Makroabfällen in Korallenlagunen stärken soll. Diese Lagunen, deren Wasserqualität seit Jahren abnimmt, stehen im Mittelpunkt der Untersuchung.

    Bereits im Januar hatte IFREMER die besorgniserregenden Auswirkungen der Mikroplastikverschmutzung auf Perlaustern im Tuamotu-Archipel hervorgehoben und die Rolle der Perlenzucht für diese Umweltproblematik betont.

    Eine Partnerschaftsvereinbarung (Nr. 2233 VP/DRM) wurde zwischen der Regierung, der École Pratique des Hautes Études (EPHE), dem Centre de Recherches Insulaires et Observatoire de l’Environnement (CRIOBE) und der Marine Resources Department für das Projekt „Soziale Wahrnehmung von Verschmutzung und Perlenzucht-Abfällen in den Tuamotus“ unterzeichnet. Diese anthropologische Studie zielt darauf ab, die soziale Krise in perlenproduzierenden Atollgemeinschaften zu untersuchen.

    Die Vereinbarung stellt fest, dass die Perlenzucht aufgrund ihres hohen Plastikverbrauchs erheblich zur Lagunenverschmutzung beiträgt. Plastikmüll – sowohl Makroabfälle als auch Mikroplastik – übt ökologischen Druck auf Korallenökosysteme und Aquakulturpopulationen aus.

    Die Studie konzentriert sich auf die Analyse der Plastikverschmutzung durch eine sozialwissenschaftliche, vorwiegend anthropologische Brille, um lokale Wahrnehmungen von Verschmutzung und Abfall besser zu verstehen.

    Die Ergebnisse sollen Lösungsansätze zur Reduzierung von Makroabfall in Korallenlagunen liefern und könnten zur Entwicklung eines Best-Practice-Leitfadens mit der Marine Resources Department führen. Dieser sozialwissenschaftliche Ansatz gilt als entscheidend, um die Praktiken von Perlenzüchtern zu beeinflussen und die Lagunenverschmutzung einzudämmen.

    Abschließend wird eine ethnografische Untersuchung in drei Tuamotu-Atollen (Ahe, Takaroa, Takapoto) durchgeführt, um sozioökonomische Gemeinsamkeiten und ökologische Unterschiede zwischen den Standorten zu vergleichen. Ein Anthropologie-Student wird die sechsmonatige Feldforschung leiten.

  • COVID-19 Krise bedroht Tahiti-Perlen: Eine Industrie am Rande des Abgrunds

    Die Perlenzucht in Tahiti, ein Grundpfeiler der lokalen Wirtschaft, erlebt seit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie eine beispiellose Krise.
    Durch die Einstellung kommerzieller Flugverbindungen liegt die Branche lahm. Das Fehlen chinesischer Transplantatechniker, die für die Besamung der Austern unverzichtbar sind, hat die Produktion erheblich verlangsamt.

    Sabine Lorillon, Präsidentin des Verbands der Perlenhändler (Cultured Pearl Traders‘ Union), warnt vor der Dramatik der Lage. Die Branche befinde sich im Schwebezustand: Verkäufe und Käufe seien eingefroren, da ausländische Kunden nicht einreisen könnten. Bei einer Wiederaufnahme des Handels drohe ein drastischer Preisverfall, der den Wert der Perlen weit unter das aktuelle Niveau von 500-600 Fcfp pro Perle drücken könnte.

    Zwar behielten hochwertige Perlen ihren Glanz, doch befürchten Fachleute zunehmenden Preisdruck seitens der Käufer. Dies könnte die eingelagerten Bestände der Farmen entwerten. Thomas Esen, Leiter des Perlenzucht-Verwaltungskomitees von Rikitea, betont, dass diese Krise das Aus vieler Perlenfarmen beschleunigen könnte, die bereits vor der Pandemie in Schwierigkeiten steckten.

    Die Ausreisesperre für chinesische Techniker hat den Produktionsfortschritt gestoppt. Derzeit sind nur noch grundlegende Wartungsarbeiten an den Austern möglich. Da keine Perlen verkauft werden können, waren einige Farmer gezwungen, Löhne zu kürzen – was die ohnehin prekäre wirtschaftliche Lage verschärft.

    Angesichts dieser Unsicherheit haben Branchenvertreter keinerlei Planungssicherheit für die kommenden Monate. Zudem befürchten sie, dass territoriale Quarantänemaßnahmen ausländische Käufer abschrecken könnten. Sabine Lorillon resümiert, dass die Branche zwar nicht verschwinden werde, die Erholung jedoch langsam verlaufen dürfte – und tahitianische Perlen ihren Premium-Status auf dem Weltmarkt einbüßen könnten.

  • Teva Rohfritsch antwortet auf Kritik: Ein Aufruf zur Solidarität während der Krise und ein Plan zur Wiederbelebung der Perlenzucht nach der Krise

    Teva Rohfritsch, Vizepräsident mit Zuständigkeit für die blaue Wirtschaft, hat auf die Kritik der Perlenzüchter im Anschluss an die Bekanntgabe seiner Krisenmanagement-Maßnahmen reagiert.
    Sie werfen ihm vor, zum Preisverfall der Perlen beizutragen. In einer offiziellen Stellungnahme betonte Rohfritsch, dass die Priorität der Regierung darin liege, notleidende Familien während der Gesundheitskrise zu unterstützen und gleichzeitig die Liquidität der Akteure der Perlenindustrie zu sichern.

    Er unterstrich, dass die aktuelle Situation außergewöhnlich sei und Solidarität aller Beteiligten der Perlenbranche erfordere – von Produzenten und Händlern bis hin zu Juwelieren. Der Vizepräsident machte zudem deutlich, dass gemeinsame Anstrengungen unerlässlich seien, um diese beispiellose Wirtschafts- und Gesundheitskrise zu bewältigen.

    Rohfritsch kündigte ferner an, dass die Regierung einen Maßnahmenplan für die Zeit nach der Krise ausarbeite, der in der nächsten Sitzung des Pearl Farming Council vorgestellt werden solle. Dieser Plan ziele darauf ab, die Perlenindustrie nach dem Abklingen der Krise zu stärken – insbesondere durch Maßnahmen zur Wiederbelebung der internationalen Märkte unter Nutzung der Erkenntnisse aus dieser schwierigen Phase.

    Abschließend betonte der Vizepräsident, dass alle Optionen zur Unterstützung des Perlensektors geprüft würden, abhängig von der weiteren Entwicklung. Die Erklärung bekräftigte, dass Solidarität und Zusammenarbeit wichtiger denn je seien, um die Widerstandsfähigkeit der Branche angesichts der aktuellen Herausforderungen zu gewährleisten.

  • Warnung an die Perlenindustrie: Risiko eines Preisverfalls aufgrund von Steuerbefreiungen in Polynesien

    Die polynesische Regierung hat kürzlich die Befreiung einheimischer Perlenzüchter von Steuern auf Perlen bekanntgegeben, einschließlich der spezifischen Ausfuhrsteuer auf Perlen (DSPE).
    Diese Maßnahme, die Teil des von Vizepräsident Teva Rohfritsch geleiteten Wirtschaftshilfsplans ist, hat Bedenken unter internationalen Marktteilnehmern ausgelöst.

    Zwei Verbände schwarzer Perlenhändler mit Sitz in Hongkong und Japan haben schwere Bedenken hinsichtlich der möglichen Folgen dieser Steuerbefreiung geäußert. Ihrer Ansicht nach könnte die Abschaffung der DSPE zu einem Preisverfall für Perlen auf dem internationalen Markt führen. Diese Ausfuhrsteuer spiele eine entscheidende Rolle dabei, minderwertige Perlen auszufiltern und den Durchschnittspreis von Perlen auf einem akzeptablen Niveau zu halten.

    Die Präsidenten der Tahitian Pearl Association Hong Kong und der Tahiti Pearl Promotion Society of Japan warnten die polynesische Regierung in einer gemeinsamen Erklärung. Sie betonten, dass die vorübergehende Abschaffung der DSPE zu einer Überproduktion minderwertiger Perlen führen könnte, was das Marktgleichgewicht stören und eine Abwertung der Stückpreise zur Folge hätte.

    Laut den Verbänden droht diese Maßnahme auch, die Glaubwürdigkeit des Tahiti-Perlenmarktes zu beschädigen. Verbraucher, die Schlüsseltreiber der Branche sind, könnten zögern, Perlen zu kaufen, die als entwertet wahrgenommen werden. Dies würde unweigerlich zu einem Umsatzrückgang führen und die langfristige Stabilität der Branche gefährden.

  • Mikroplastik-Verschmutzung: Eine tickende Zeitbombe für Polynesiens Perlaustern

    Seit 2016 untersucht das von Ifremer geleitete Projekt MICROLAG die Auswirkungen von Mikroplastik auf Perlenauster in den Tuamotu-Atollen. Erste Ergebnisse zeigen alarmierende Verschmutzungsgrade in polynesischen Lagunen – eine Krise, die die Zukunft der Perlenindustrie der Region bedroht.

    Ein Erbe aus Plastikmüll
    Nach dem Zusammenbruch der Perlenindustrie in den 1990er Jahren hinterließen verlassene Zuchtbetriebe tonnenweise Plastikabfälle. Durch Verwitterung zerfiel dieser Müll zu Mikro- und Nanoplastik, das heute allgegenwärtig in den Lagunengewässern ist.

    Bahnenbrechende Forschung
    Die dreijährige MICROLAG-Studie umfasst die Arbeit von Tony Gardon, einem Doktoranden und Preisträger der University Research Conferences mit einem Preisgeld von 200.000 Franc von Europcar. Seine Forschung konzentriert sich auf vier Perlenzucht-Lagunen in den Tuamotus, wo er Wasserproben anhand der von Austern gefilterten Partikelgrößen sammelte.

    Alarmierende Erkenntnisse

    • 5–8 % der untersuchten Partikel bestanden aus Plastik.
    • Oberflächengewässer enthielten 2,5–4,5 Partikel pro Kubikmeter, während die Konzentration in tieferen Wasserschichten auf 176 Partikel pro Kubikmeter anstieg – vergleichbar mit der Verschmutzung im Mittelmeer.
    • Über 40 % dieser Mikroplastikpartikel stammen von Perlenzucht-Ausrüstung.

    Austern in Gefahr
    Als Filtrierer sind Austern besonders anfällig. Gardons Experimente mit Polystyrol-Mikropartikeln zeigten:

    • Geringere Nährstoffaufnahme
    • Stoffwechselstörungen
    • Rückgang der Gametenproduktion
    • Physische Schäden an Fortpflanzungsorganen

    Handlungsbedarf
    Obwohl die Ergebnisse vorläufig sind, plant Gardon, seine Forschung auszuweiten – insbesondere zu Nanoplastik, einer neuartigen Bedrohung. Die Erkenntnisse unterstreichen die dringende Notwendigkeit von Lösungen, um Polynesiens Perlenindustrie, ein wirtschaftliches Juwel, zu schützen.

  • Genetischer Durchbruch enthüllt die Geheimnisse hinter den geheimnisvollen Farben polynesischer Perlen

    Nach dreijähriger intensiver Erforschung des Erbguts der Perlenauster Pinctada margaritifera hat Doktorand Pierre-Louis Stenger das Geheimnis hinter dem faszinierenden Farbenspiel polynesischer Perlen gelüftet. Seine erfolgreich verteidigte Dissertation an der Pacific Doctoral School wirft bahnbrechendes wissenschaftliches Licht auf dieses ikonische Juwel Französisch-Polynesiens.

    Unter dem Titel „Diversität und chromatische Plastizität bei der Perlenauster Pinctada margaritifera“ fand die Verteidigung auf dem Outumaoro-Campus vor einem aufmerksamen Publikum und einer Jury statt, die von der Rigorosität der Studie beeindruckt war. Über drei Stunden präsentierte Stenger seine Erkenntnisse – und validierte damit ein Forschungsprojekt, das bereits als Meilenstein für die Perlenindustrie gefeiert wird.

    Der frisch promovierte Wissenschaftler analysierte minutiös die Mechanismen der Pigmentbildung in Austernschalen, mit Fokus auf drei Schlüsselfarben: Rot, Gelb und Grün. Mittels transkriptomischer, genomischer und epigenomischer Methoden identifizierte er die verantwortlichen Gene sowie Umwelteinflüsse, die deren Expression steuern.

    Seine Arbeit enthüllte wertvolle genetische Marker zur Selektion von Austern mit ästhetisch hochwertigen Merkmalen – eine Entdeckung, die laut Forschern künftig schönere, gleichmäßigere Perlen ohne Gentechnik ermöglichen könnte.

    Besonders bemerkenswert: die Dominanz des roten Phänotyps, der ausschließlich bei polynesischen Perlenaustern vorkommt. Diese einzigartige chromatische Vielfalt stellt ein global unerreichtes genetisches Alleinstellungsmerkmal dar. Nun, da dieser Zug besser verstanden ist, könnte er Perlzüchtern entscheidende Wettbewerbsvorteile bringen.

    Cédrik Lo, Leiter der Forschungsprogramme der Marine Resources Department, würdigte den wissenschaftlichen Durchbruch. Er betonte, dass diese Studien Teil einer Langzeitstrategie sind, um die lokale Perlenproduktion zu optimieren – eine Brücke zwischen Grundlagenforschung und kommerzieller Zucht, unterstützt von privaten Aufzuchtbetrieben.

    Als nun anerkannter Experte wird Pierre-Louis Stenger ab nächstem Jahr an drei neuen Studien zu Perlenaustern mitwirken und seine Mission fortsetzen: die Zukunft der polynesischen Perlenzucht durch Wissenschaft neu zu gestalten.

  • Die Perle von Abu Dhabi: Ein neolithischer Schatz im Louvre des Sables ausgestellt

    Eine unschätzbare Perle, 8.000 Jahre alt, tritt aus dem Schatten der Zeit, um im Rampenlicht des Louvre Abu Dhabi zu glänzen.

    Die „Abu-Dhabi-Perle“, dieses prähistorische Juwel – die älteste jemals entdeckte Perle – wird ab dem 30. Oktober der Öffentlichkeit präsentiert, wie die Kulturbehörden des Emirats bekanntgaben.

    Auf der Insel Marawah vor der Küste der UAE-Hauptstadt von Archäologen ausgegraben, gehört die Perle heute zum Zayed National Museum. Sie ist ein Beleg für Perlenernte bereits in der Jungsteinzeit, wie Radiokarbondatierungen bestätigen, die ihre Entstehung auf 5.800–5.600 v. Chr. datieren.

    Gezeigt wird die Perle in der Ausstellung „10.000 Jahre Luxus“, wo Besucher das antike Schmuckstück neben 350 weiteren ikonischen Artefakten aus renommierten französischen Museen bewundern können. Die Schau läuft vom 30. Oktober bis zum 18. Februar im berühmten Kuppelmuseum.

    Für Mohammed Khalifa al-Moubarak, Leiter der Kultur- und Tourismusbehörde Abu Dhabis, unterstreicht dieser Fund die tiefen kulturellen und wirtschaftlichen Wurzeln der Golfregion – lange vor Öl oder Zuchtperlen.

    Experten vermuten, dass solche Perlen als Handelswährung mit Mesopotamien, zum Tausch gegen Keramik oder als Prestigeschmuck dienten. Die Perlentradition, einst blühend, erreichte ihren Höhepunkt, bevor sie in den 1930ern durch Zuchtperlen und erste Ölbohrungen verdrängt wurde.

    Mit dieser Ausstellung definiert der Louvre Abu Dhabi Luxus neu und erkundet 10.000 Jahre Geschichte – wobei die Abu-Dhabi-Perle als eines ihrer strahlendsten Juwelen gilt.

    Abu-Dhabi-Perle
    Abu-Dhabi-Perle
    A handout picture released by the Department of Culture and Tourism – Abu Dhabi on October 20, 2019, shows a pearl recovered from an archeological site in on Marawah Island. (Photo by – / Abu Dhabi Department of Culture and Tourism / AFP) / RESTRICTED TO EDITORIAL USE – MANDATORY CREDIT „AFP PHOTO / ABU DHABI DEPARTMENT OF CULTURE AND TOURISM“ – NO MARKETING NO ADVERTISING CAMPAIGNS – DISTRIBUTED AS A SERVICE TO CLIENTS —