• Das schwarze Gold der Atolle: Die unerzählte Geschichte der Perlmuschelfischerei in Hikueru

    Die Tahitian Pearl Association of French Polynesia (TPAFP) startet eine neue Kampagne, um Tahiti-Perlen wieder in den Fokus der lokalen Gemeinschaften zu rücken – mit besonderem Augenmerk auf die Geschichte der Perlmuttfischerei in Hikueru im Jahr 1912. Die Initiative bietet die Gelegenheit, das oft als „schwarzes Gold der Atolle“ bezeichnete Perlmutt neu zu entdecken, unterstützt durch historische Postkarten, die diese prägende polynesische Tradition dokumentieren.

    Perlmutt spielte im gesamten östlichen Pazifik eine zentrale Rolle – nicht nur als Material für Werkzeuge und rituellen Schmuck, sondern auch für die Herstellung von Körperschmuck. Aus den Perlaustern gewonnene Perlen wurden zu Anhängern und anderen wertvollen Objekten verarbeitet. Die Bedeutung der Perlmuttfischerei zeigte sich bereits bei den ersten Begegnungen zwischen Insulanern und Europäern und offenbarte ein jahrhundertealtes, überliefertes Wissen.

    Ein Bericht aus dem Jahr 1863 gewährt Einblicke in das Leben polynesischer Taucher jener Zeit und hebt ihre außergewöhnliche Beweglichkeit sowie ihre Tauchtechniken hervor. Diese Taucher – meist aus lokalen Familien – erreichten in den Lagunen der Tuamotus Tiefen von 25 bis 30 Metern, um Austern zu erbeuten, die entweder verzehrt oder an Händler verkauft wurden. Dieses Wissen wurde über Generationen weitergegeben und festigte eine symbiotische Beziehung zum Ozean.

    Im 19. Jahrhundert florierte der Handel im Südpazifik, und Perlmutt etablierte sich neben Walöl, Kopra und Früchten als begehrtes Gut. Bereits 1820 war polynesisches Perlmutt in europäischen Metropolen hochgeschätzt, wo es zu verschiedenen Luxusartikeln wie Fächern, Schmuckdosen, Würfeln, Dominosteinen und Knöpfen verarbeitet wurde – allesamt stark nachgefragt.

    Die Perlaustern-Ernte in den polynesischen Lagunen entwickelte sich rasch weiter, wobei sich die Fischer zunehmend auf das Sammeln großer Exemplare spezialisierten. Tuamotu-Taucher erlangten weltweit Anerkennung für ihre Fähigkeit, Austern selbst aus extremen Tiefen zu bergen. Doch die intensive Ausbeutung durch Händler und Perlenfirmen – die bis in die 1950er-Jahre andauerte – führte zur Erschöpfung der natürlichen Bestände in einst reichen Gebieten.

    Die Einführung von Tauchanzügen in den 1880er-Jahren und die ersten Taucherbrillen im Jahr 1908 modernisierten die Fischereimethoden. Die erforderlichen Tauchtiefen, um die Muscheln aus den Korallenbänken zu lösen, nahmen stetig zu, was die Perlmuttfischerei immer technischer und komplexer machte. Die reichsten Vorkommen Polynesiens wurden ab 1850 identifiziert und großflächig abgebaut – ein Wendepunkt in der Geschichte der Perlenzucht der Region.

  • Entscheidende Reform für die Perlenindustrie auf Tahiti: Neuer Schwung für den Perlensektor

    Die Tahitian Pearl Association of French Polynesia (TPAFP) hat eine neue Kampagne unter dem Motto „Die Tahiti-Perle, das erste Schmuckstück der Polynesier“ gestartet, um diesen einzigartigen Schatz der lokalen Bevölkerung (wieder) näherzubringen.
    Diese Initiative ist Teil einer umfassenden Gesetzesreform vom Juli 2017, die die Perlenindustrie Französisch-Polynesiens neu beleben soll.

    Hintergrund der Reform

    Jahrelang kämpfte die Perlenbranche mit einer Krise, die eine komplette Überarbeitung des Rechtsrahmens erforderte. Das Juli-2017-Gesetz zielt darauf ab, berufliche Aktivitäten in Produktion und Handel von Perlen und Perlmutt zu regulieren. Sein Hauptziel: nachhaltiges Ressourcenmanagement bei gleichzeitigem Umweltschutz – eine entscheidende Voraussetzung für die Zukunft der Branche.

    Aline Baldassari, Präsidentin der TPAFP, betont die Bedeutung dieser Reform, die sie als essenzielle Antwort auf Branchenforderungen und Marktschwankungen sieht. Zudem sollen bürokratische Hürden abgebaut werden, die Perlenfarmer bisher behinderten.

    Schlüsselmaßnahmen der Reform

    Das Gesetz (Juli 2017) und seine 12 Durchführungsdekrete (bis September 2018) umfassen:

    • Meldepflicht für Produktionsmengen
    • Berufslizenzen für jede Tätigkeitskategorie
    • Dokumentationspflicht für Bestände, Käufe und Verkäufe
    • Technische Zulassung für Kernimporte (Qualitätskontrolle)

    Weitere wichtige Neuerungen

    • Obligatorisches Lösen der Austern vor dem Transfer
    • Produktionsquoten und ökologische Obergrenzen
    • Neue Bewertung der Perlmuttdicke bei Zuchtperlen (Qualitätssicherung)
    • Gründung eines Perlenfarm-Rats und lokaler Komitees zur Stärkung der Branchensteuerung

    Ausblick

    Die volle Wirkung der Reform wird sich erst in 2–3 Jahren entfalten, doch markiert sie bereits jetzt eine Revolution für die Branche. Ziel ist es, die Perlenzucht wiederzubeleben und den internationalen Ruf der Tahiti-Perle zu stärken. Ihr Erfolg hängt…tment of all stakeholders to ensure the long-term sustainability and prosperity of this vital economic pillar for French Polynesia.

  • Entdecken Sie die Tahiti-Perle: Praktische Tipps für eine informierte Wahl

    Die Tahitian Pearl Association of French Polynesia (TPAFP) hat eine Kampagne mit dem Titel „Die Tahiti-Zuchtperle, das erste Juwel der Polynesier“ gestartet, um diesen Schatz der lokalen Bevölkerung wieder näherzubringen.
    In diesem Artikel beleuchten wir die wichtigsten Kriterien für die Auswahl der perfekten Perle – eine Entscheidung, die je nach kulturellen und persönlichen Vorlieben variieren kann.

    Die Schönheit einer Perle ist letztlich subjektiv, doch mehrere Schlüsselfaktoren können bei der Wahl helfen, um diejenige zu finden, die am besten zu Ihnen passt. Hier ein Überblick über die Aspekte, die Sie bei Ihrer Entscheidung berücksichtigen sollten.

    Perlenformen

    Tahiti-Perlen lassen sich in drei Hauptformen einteilen:

    • Rund (perfekt oder halbperfekt)
    • Symmetrisch (tränenförmig, oval, knopfförmig, halbbarock)
    • Asymmetrisch (barock)

    Oberfläche & Lüster

    Wichtig ist, die Oberfläche der Perle auf Fehler wie Ringe, Grübchen, Kratzer oder Risse zu prüfen. Der Lüster – also das Lichtspiel auf dem Perlmutt – reicht von strahlend (hohe Qualität) bis matt (geringere Qualität).

    Perlenklassifizierung

    Perlen werden von TOP GEM (makellose Perlen) bis E (Perlen mit sichtbaren Unregelmäßigkeiten) eingestuft. Dieses Bewertungssystem berücksichtigt Oberflächenqualität, Lüster und Makel.

    Weitere Kriterien

    • Die Grundfarbe der Perle sollte gleichmäßig sein, auch wenn sekundäre Farbtöne auftreten können.
    • Die Perlmutt-Dicke um den Kern herum ist entscheidend für Haltbarkeit und Schönheit.
    • Die Größe reicht in der Regel von 8 bis 14 mm, einige Perlen können jedoch bis zu 21 mm erreichen.

    Zusammenfassend hängt die Wahl der idealen Perle von Faktoren wie Form, Oberflächenqualität, Lüster, Klassifizierung, Farbe und Größe ab. Die Kampagne der TPAFP zielt darauf ab, Polynesier über diese Kriterien aufzuklären, damit sie fundierte Entscheidungen beim Kauf einer Tahiti-Perle treffen können.

  • Schutz der tahitianischen Perle vor Fälschungen: Eine strategische Antwort auf die chinesische Bedrohung

    Chinesische Perlenzüchter haben eine ausgeklügelte Technik entwickelt, um ihre Süßwasserperlen zu färben und sie als schwarze Perlen auszugeben.
    Diese Praxis stellt eine ernsthafte Bedrohung für den Ruf und die Authentizität der Tahiti-Perle dar. Laut Aline Baldassari, Präsidentin der Tahitian Pearl Association of French Polynesia (TPAFP), sind diese Fälschungen mittlerweile selbst für Fachleute schwer zu unterscheiden, was Verbraucher in die Gefahr der Verwechslung bringt.

    Zwar wurden technologische Lösungen zur Sicherstellung der Rückverfolgbarkeit von Perlen untersucht, doch stoßen diese Initiativen auf wirtschaftliche Hindernisse. Als Reaktion darauf schlägt die TPAFP die Einführung eines besonderen Labels zum Schutz der Tahiti-Perle auf dem internationalen Markt vor. Dieses Label würde die Herkunft und Qualität der Perlen zertifizieren, mit strengen Kriterien wie der Verwendung eines echten Kerns und ausschließlich aus dem Tuamotu-Archipel stammendem Perlmutt.

    Diese Zertifizierung, die in Frankreich durchgeführt und durch europäisches Recht geschützt wird, soll das authentische Image der Tahiti-Perlen stärken und weltweit das Vertrauen der Verbraucher sichern. Gleichzeitig werden in Hongkong Überprüfungskampagnen eingeführt, um die missbräuchliche Verwendung der Marke „Tahiti-Perle“ durch Hersteller gefälschter schwarzer Perlen zu verhindern.

    Mit dieser Initiative soll die Integrität der tahitischen Perlenzucht bewahrt und die Herkunft der auf internationalen Märkten verkauften Perlen garantiert werden.


  • Entdeckung der Kunsthandwerker hinter den Tahiti-Perlen: Eine Reise in die traditionelle Handwerkskunst

    „Die tahitianische Zuchtperle – Polynesiens erstes Juwel.“ Diese kraftvolle Aussage steht im Mittelpunkt der aktuellen Aufklärungskampagne der Tahitian Pearl Association of French Polynesia (TPAFP), die Polynesier wieder mit der Schönheit und Bedeutung ihres Perlenerbes verbinden soll. Heute nehmen wir Sie mit hinter die Kulissen, um die kunstfertigen Handwerker kennenzulernen, die das Wunder der Natur in exquisite Schmuckstücke verwandeln.

    Die Reise der Perle: Vom Ozean zum Schmuckstück

    Der Weg einer tahitianischen Perle von der Auster zum Schmuckstück umfasst mehrere Spezialisten, deren Rollen im polynesischen Perlenzuchtgesetz von 2017 genau definiert sind. Hier sind die wichtigsten Handwerker, die diese Juwelen zum Leben erwecken:

    1. Der Perlenkern-Händler
      Die Reise beginnt mit dem Nucleus – einer kleinen Perlmuttkugel, die in die Auster eingesetzt wird. Diese essentiellen Komponenten werden von spezialisierten Händlern beschafft, recycelt oder importiert, bevor sie an Perlenzüchter verkauft werden.
    2. Der Transplantateur (Perlentechniker)
      Mit chirurgischer Präzision setzt dieser Meisterhandwerker den Nucleus in die Auster ein. Seine Expertise beeinflusst direkt die Perlenqualität, was dies zu einem der anspruchsvollsten (und delikatesten) Berufe der Branche macht.
    3. Der Perlenauster-Züchter
      Von künstlicher Befruchtung über Larvenaufzucht bis zur Austerentransplantation überwachen diese Züchter den gesamten Wachstumszyklus, bis die Austern bereit für das Transplantieren oder den Verkauf sind.
    4. Der Perlenproduzent
      Verantwortlich für Transplantation, Pflege und Ernte können diese Fachleute sowohl Rohperlen als auch fertige Perlenprodukte verkaufen – das Rückgrat von Tahitis Perlenwirtschaft.
    5. Der Perlen-Großhändler
      Als Marktverbindungspunkte kaufen Großhändler Perlen von Produzenten und versorgen Einzelhändler weltweit mit rohen und verarbeiteten Perlen.
    6. Der Schmuck-Einzelhändler
      Diese Betriebe verwandeln Perlen in tragbare Kunst und verkaufen fertige Schmuckstücke an Verbraucher in Boutiquen und Galerien.
    7. Der traditionelle Perlenhandwerker
      Spezialisiert auf kulturell bedeutsame Designs erschaffen diese Kunsthandwerker handgefertigte Perlenschmuckstücke, die das polynesische Erbe feiern.

    Bewahrung des Handwerks: Ausbildung in Rangiroa

    Das Centre des Métiers de la Nacre et de la Perliculture (CMNP) in Rangiroa bietet intensive 24-monatige Ausbildungsprogramme an, die alles von Grundlagen der Perlenzucht bis zu fortgeschrittenen Transplantationstechniken vermitteln – und so sicherstellen, dass diese traditionellen Fähigkeiten für zukünftige Generationen erhalten bleiben.

    Für Interessierte, die diesem glanzvollen Beruf nachgehen möchten:
    Kontaktieren Sie die Direction des Ressources Marines et Minières oder besuchen Sie das CMNP in Rangiroa, um sich über Ausbildungsmöglichkeiten in Perlenzucht und -handwerk zu informieren.

  • Das Erbe der tahitianischen Perlen: Von prähistorischen Ursprüngen zum Luxusimperium

    „Die tahitianische Zuchtperle – Polynesiens erstes Juwel.“ So lautet das Motto der aktuellen Kampagne der Tahitian Pearl Association of French Polynesia (TPAFP), einer Initiative zur Wiederentdeckung tahitianischer Perlen. In diesem Artikel laden wir Sie ein, die faszinierende Geschichte dieses Juwels zu erkunden – von ihrer Entstehung vor 550 Millionen Jahren bis zu ihrer Blütezeit in modernen polynesischen Perlenfarmen.

    Die Perlenauster: Ein 550 Millionen Jahre altes Erbe

    Austern gehören zur großen Familie der Weichtiere und teilen einen gemeinsamen Vorfahren mit Würmern, Schnecken und Kraken. Bereits vor 550 Millionen Jahren – lange vor der kambrischen Explosion – erschienen die ersten perlbildenden Muscheln, aus denen über 8.000 Muschelarten hervorgingen, von denen 2.800 Perlen produzieren können. Die Pinctada margaritifera, auch Schwarzlippenauster genannt, ist die ikonische Art polynesischer Gewässer. Sie kommt im Pazifik und Indischen Ozean vor und erzeugt Perlen in Farben von Weiß-Grau bis Schwarz, wobei die polynesische cumingii-Variante einzigartig schillernde schwarze Perlen hervorbringt.

    Von traditioneller Ernte zur Übernutzung

    Die alten Polynesier nutzten Perlmutt und Perlen für zeremonielle und kunsthandwerkliche Gegenstände. Mit der Ankunft der Europäer stieg die Nachfrage nach Perlmutt sprunghaft an, was neue Märkte eröffnete. Die traditionelle, tauchereigestützte Ernte war zunächst nachhaltig, doch im 19. Jahrhundert führte organisierte Übernutzung zur Erschöpfung der Austernbestände in flachen Gewässern. Perlmutt wurde zu einem begehrten Handelsgut, das für Knöpfe und Modeaccessoires verwendet wurde.

    Perlenfarmen Polynesiens: Vom Experiment zur Milliardenindustrie

    In den 1950er Jahren bedrohte Überfischung die wilden Austern, was 1961 zur Gründung einer Versuchs-Perlenfarm in Hikueru führte – die Geburtsstunde der Perlenaquakultur in Polynesien. Unter der Leitung von Jean-Marie Domard und mit dem Know-how eines japanischen Transplantateurs gelang das Experiment und offenbarte das immense Potenzial tahitianischer Perlen. Dieser Durchbruch ebnete den Weg für private Farmen, die Polynesien zu einer florierenden Industrie verhalfen.

    In den 1980er Jahren erlebte die Branche ein explosives Wachstum, und bis 1990 überstiegen die Perlenexporte 10 Milliarden CFP-Franken. Doch eine jahrzehntelange Krise – verursacht durch Überproduktion und sinkende Qualität – stellte die Branche auf die Probe. Strenge Regulierungen und Geduld führten schließlich zu ihrer Erholung. Heute ist die Perlenzucht trotz Schwankungen die zweitwichtigste Devisenquelle Französisch-Polynesiens.

    Das Imperium von Robert Wan

    1974 stieg Robert Wan mit dem Erwerb von Tahiti Perles in die Perlenindustrie ein. Er wurde zum weltweit größten Produzenten und Exporteur schwarzer Perlen und katapultierte Polynesien auf die globale Luxusbühne. Obwohl der Marktcrash von 1998 eine Zwangspause verursachte, festigte sein Comeback später seinen Status als Titan der Perlenbranche.

    Von bescheidenen Anfängen bis zu ihrer heutigen Strahlkraft bleibt die tahitianische Perle ein untrennbarer Teil der Geschichte und Wirtschaft Französisch-Polynesiens – ein Erbe, so beständig wie der Ozean, der sie nährt.

  • Manihi: Das vergessene Perlenatoll – Testament einer glorreichen Vergangenheit und der Kampf um die Wiederbelebung

    Das Atoll Manihi, einst das pulsierende Herz der Perlenzucht in Französisch-Polynesien, hat seinen Glanz verloren, nachdem es in den 1980er und 90er Jahren über 70 Perlenfarmen beherbergte. Heute kämpfen weniger als zehn Farmen um ihr Überleben – belastet durch eine anhaltende Krise. Die einst blühende Branche hat sich noch nicht von dem dramatischen Preisverfall erholt, der die lokale Wirtschaft erschütterte.

    Aufstieg und Niedergang der Perlenzucht

    Die Perlenzucht in Französisch-Polynesien begann 1961 im kristallklaren Wasser des Hikueru-Atolls. Die Regierung, überzeugt vom Potenzial der Perlen, hatte bereits 1956 zehn Millionen Fcfp (Französische Pazifik-Franken) investiert, um die Pinctada margaritifera-Auster zu nutzen. Jean Domard, ein französischer Tierarzt und Leiter der Fischereibehörde, spielte eine Schlüsselrolle in diesem Erfolg und ebnete den Weg für die goldene Ära der Branche.

    Im Dezember 1963 brachte die erste Ernte kommerziell verwertbarer runder Perlen 276 Edelsteine hervor. Dieser Durchbruch führte zu Transplantationsversuchen in Bora Bora, doch private Unternehmen übernahmen bald die Führung. Manihi wurde 1968 mit der Gründung der Société Perlière de Manihi (SPM) durch Jacques Rosenthal und den australischen Biologen William Reed zum ersten Standort privater Perlenfarmen.

    In den folgenden Jahren breitete sich die Perlenzucht auf die Tuamotu-, Gambier- und Gesellschaftsinseln aus, während die Austral- und Marquesas-Inseln unberührt blieben. Doch Überproduktion – gepaart mit Managementfehlern und fragwürdigen politischen Entscheidungen – löste einen drastischen Preisverfall aus. 1990 kostete ein Gramm Perlen noch 6.490 Fcfp, doch bis August 2003 stürzte der Preis auf nur noch 800 Fcfp ab.

    Eine schwindende Branche, ein verbliebener Hoffnungsschimmer

    Heute kämpfen tahitianische Perlen um ihre Wiederbelebung – ihre Glanzzeit ist längst Vergangenheit. Viele Farmen schlossen, zurück blieben Ruinen und Hunderte verlorene Arbeitsplätze. Dennoch halten einige familiengeführte Betriebe durch, oft gestützt durch die Aufzucht von Austernlarven.

    Ein Besuch der Temotu Perles von Michel Grillot in der Nähe der Pension Poerani Nui zeigt diese kleinen, widerstandsfähigen Unternehmen, die ums Überleben kämpfen. Zwar ist die Anzahl der Transplantationen geschrumpft, doch der Pioniergeist, der einst die Branche aufbaute, lebt weiter. Trotz aller Herausforderungen bleibt die Qualität der Perlen hoch, und die Preise sind wettbewerbsfähig.

    Diese Reise in die Welt der Perlenzucht Manihis bietet einen faszinierenden Einblick in eine schwindende, aber hoffnungsvolle Industrie. Sie wird Abenteurer und Geschichtsenthusiasten gleichermaßen fesseln – und erinnert an die Legenden von Pionieren wie Henry de Monfreid, dessen Perlenjagden im Roten Meer und am Horn von Afrika unvergessliche Spuren hinterließen.


  • Das Robert Wan Perlenmuseum feiert 20 Jahre herausragende Leistungen in der Welt der Perlen

    Das Robert Wan Pearl Museum, das weltweit einzige Museum, das ausschließlich tahitianischen Perlen gewidmet ist, feiert sein 20-jähriges Bestehen mit einer exklusiven, nur auf Einladung zugänglichen Gala am Freitag, den 5. Oktober.
    Dieser Meilenstein markiert einen bedeutenden Moment für das Museum und die tahitianische Perlenindustrie, da eine ihrer ikonischsten Institutionen zwei Jahrzehnte Leidenschaft und Exzellenz würdigt.

    Die Veranstaltung verspricht ein unvergessliches Fest mit einer Modenschau, die Roberts Wan neueste Kreationen präsentiert – ein Höhepunkt, um die zeitlose Eleganz tahitianischer Perlen zu bewundern. Zudem findet eine außergewöhnliche Auktion statt, bei der ein einzigartiges Stück an einen privilegierten Käufer versteigert wird. Den krönenden Abschluss des Abends bildet die Enthüllung der Pearl Bar by Robert Wan, die Perlen- und Luxusliebhabern ein exklusives Erlebnis bietet.

    Als Muss in Tahitis Tourismuslandschaft zieht das Museum jährlich Besucher aus aller Welt an, ob Neulinge oder Kenner. Es bietet eine faszinierende Reise in die Welt der Zuchtperlen, enthüllt die Geheimnisse ihrer Entstehung und die komplexen Schritte hinter ihrer Herstellung. Durch detaillierte Ausstellungen und informative Installationen ermöglicht es jedem, die Feinheiten dieses einzigartigen Juwels zu verstehen.

    Robert Wan, ein wahrer Pionier der Perlenzucht, teilt sein Wissen und seine Entdeckungen über tahitianische Zuchtperlen und unterstreicht ihre Symbolkraft durch die Epochen hinweg. Seine Privatsammlung, darunter die größte Perle der Welt mit dem Namen „La Robert Wan“, wird ebenfalls ausgestellt – ein seltener Schatz, der Perlenenthusiasten und Sammler gleichermaßen fasziniert.

    Dieses 20-jährige Jubiläum ist mehr als ein Meilenstein: Es ist eine Hommage an die Hingabe und Leidenschaft eines Mannes, der sein Leben der Perlenindustrie gewidmet hat, sowie eine einzigartige Gelegenheit, einen der kostbarsten Schätze Tahitis (neu) zu entdecken.

  • Besuch einer Delegation der Tahitiperlenvereinigung aus Hongkong in Tahiti

    Eine Delegation der Tahitian Pearl Association of Hong Kong (TPAHK) unter der Leitung von Ida Wong wurde kürzlich herzlich in Tahiti empfangen.
    Dieser Besuch markiert einen wichtigen Moment in den Beziehungen zwischen Tahiti und Hongkong im Perlensektor und ist Teil der Bemühungen, die Präsenz tahitianischer Perlen auf dem asiatischen Markt zu stärken.

    Bei dem Empfang versammelten sich mehrere Schlüsselfiguren der Perlenbranche Französisch-Polynesiens, darunter Aline Baldassari-Bernard und Sabine Lorillou von der Tahitian Pearl Association of French Polynesia (TPAFP), Hinano Teanotoga, Direktorin der Polynesischen Investitionsdelegation, sowie Poerava Guilloux-Dumont, technische Beraterin für Perlenzucht im Ministerium für Primärressourcen. Die Treffen dienten dazu, die Verbindungen zwischen den beiden Verbänden zu festigen und Kooperationsmöglichkeiten zu erörtern.

    Die 2007 gegründete TPAHK hat die Mission, das Image tahitianischer Zuchtperlen in China zu fördern. Der Verband setzt sich kontinuierlich für die Vermarktung dieser Perlen ein und hält den Markt über die neuesten Entwicklungen der Branche auf dem Laufenden. Zudem fördert er die Verwendung tahitianischer Zuchtperlen in einem traditionell von weißen Süßwasserperlen dominierten Sektor.

    Die Veranstaltung bot auch die Gelegenheit, die Gewinner des Hong Kong International Jewellery Design Competition 2017, Zhen Le und Jian Xiang Zhou, zur fünften Ausgabe des Tahiti Study Tour einzuladen. Eine Woche lang werden die talentierten Juweliere das Perlenmuseum, eine Perlenfarm und die Insel Bora Bora besuchen. Geplant sind auch Fotoshootings mit Model Kimmy Low, Miss Jewelry Hong Kong 2017, um die neue Generation von Schmuckdesignern für die einzigartige Welt tahitianischer Perlen zu begeistern.

    Ida Wong, Direktorin der TPAHK, zeigte sich begeistert von dieser immersiven Erfahrung, die durch die finanzielle Unterstützung des Landes und der TPAFP ermöglicht wurde. Sie betonte die Bedeutung dieses Besuchs für die Inspiration Hongkonger Schmuckprofis und hofft, dass er zur Kreation einzigartiger Designs angeregt durch tahitianische Zuchtperlen führen wird.

    Zahlenmäßig machte Hongkong 2017 64,6 % der Rohimporte tahitianischer Perlen aus (9.518 kg). Über die Jahre hat sich Hongkong zu einem zentralen Handelsdrehkreuz für Perlen entwickelt, wobei viele Großgeschäfte auf Messen und Auktionen getätigt werden. Diese starke Partnerschaft zwischen Polynesien und Hongkong eröffnet weiterhin spannende Perspektiven für die Zukunft tahitianischer Perlen auf dem internationalen Markt.

  • Arutua: Die Wiederbelebung der Perlenindustrie durch das Zeugnis von Steve Pommier

    Nach einer schwierigen Phase erlebt die Perlenindustrie in Französisch-Polynesien einen Aufschwung, insbesondere auf den Atollen Arutua und Rikitea. Arutua, mit seinen 80 Perlenzüchtern, sticht als eine der Regionen hervor, in denen die Produktion wieder Fahrt aufnimmt. Unter diesen Produzenten ragt Steve Pommier heraus, ein erfahrener Perlenfarmer mit über 20 Jahren Berufserfahrung, der durch beeindruckende Ergebnisse überzeugt.

    In seiner Perlenfarm auf Arutua produzieren Steve Pommier und sein Team von 30 Mitarbeitern jährlich fast 300.000 Perlen. Dieser Erfolg ist umso bemerkenswerter, wenn man die Herausforderungen der Branche in den letzten Jahren betrachtet. „Es geht seit zwei Jahren wieder aufwärts“, sagt er und verweist auf die Fortschritte trotz vergangener Schwierigkeiten.

    Die Perlenindustrie durchlief ab 2008 eine tiefe Krise, geprägt von nachlassender internationaler Nachfrage und sinkenden Preisen. Hinzu kamen Probleme bei der Versorgung mit Perlmutt, insbesondere auf dem Atoll Takaroa, die die Produktion belasteten. Seit 2016 zeigt die Situation jedoch Anzeichen der Erholung – mit einem leichten Anstieg der Anbauflächen und der Zahl der Produzenten.

    Steve Pommier betont, dass er nicht nur hochwertige Perlen produziert, sondern auch „Off-Grade“-Perlen, die zwar nicht den strengsten Kriterien entsprechen, aber dennoch Absatz finden. Derzeit werden etwa 70 % seiner Produktion exportiert, vor allem nach Japan und China, den Hauptakteuren des globalen Perlmarkts. Da die Nachfrage das Angebot übersteigt, sind die Perlenpreise gestiegen – was neue Chancen für die Züchter eröffnet.

    Steve Pommiers Perlen erzielen mittlerweile 800 CFP-Franc pro Gramm, umgerechnet etwa 1.200 CFP-Franc pro Perle. Dieser Preis spiegelt eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr wider und signalisiert eine Verbesserung der Marktlage. Um internationale Käufer anzuziehen, bleibt Qualitätsarbeit entscheidend. Das Transplantieren, das etwa 50 % des Produktionsprozesses ausmacht, ist ein kritischer Schritt. Steve unterstreicht die Bedeutung gut ausgebildeter Transplantateure:

    „Wir bilden unsere eigenen Transplantateure aus. Früher haben wir acht Einheimische geschult, aber nur einer arbeitet noch bei uns. Die anderen sind nach Papeete zurückgekehrt. Man muss wirklich im Tuamotu-Archipel leben wollen, um in diesem Beruf zu bestehen. Deshalb setzen wir jetzt auf chinesische Transplantateure – sie sind zäher und verlässlicher.“

    Heute zählt Steve Pommier Rikitea und Arutua – mit seinen 80 Produzenten – zu den zwei größten Perlenzuchtgebieten Französisch-Polynesiens. Diese positive Entwicklung deutet auf eine vielversprechende Zukunft für die lokale Perlenindustrie hin.