Perlenzucht in der Krise: Mangel an Grafters und Strategien zur Wiederbelebung des Sektors

Perlenzucht, ein entscheidender Wirtschaftszweig für Französisch-Polynesien, steckt seit 2019 in Schwierigkeiten.

Die Exporterlöse aus Perlen halbierten sich laut Daten des Polynesischen Statistikinstituts (ISPF) von 5 Milliarden Fcfp (2019) auf nur 2,5 Milliarden im Jahr 2020. Dieser starke Rückgang, verstärkt durch die Pandemie, offenbarte mehrere Probleme – darunter einen Mangel an Perlen-Graffeuren.

Seit zwei Jahren können chinesische Graffeure, die einen Großteil der Arbeitskräfte stellten, ihr Heimatland nicht verlassen. Die Folge: Die Produktion hochwertiger Perlen ging zurück. Auf dem Markt in Papeete halbierte sich das Angebot, was unter Juwelieren zu Spannungen führte. Heiani Riaria, eine Händlerin, berichtet: „Früher kauften wir bis zu 1.000 Stück, jetzt sind es nur noch 500. Die Preise haben sich verdoppelt – heute kosten Perlen 500 bis 1.000 Fcfp, früher waren es 250–300.“

Obwohl chinesische Arbeiter für Effizienz und günstige Kosten bekannt sind, wird dringend mehr lokales Personal benötigt. Fanny Yip, Leiterin eines Juweliergeschäfts, betont: „Es ist essenziell, Strukturen zu schaffen, um einheimische Graffeure besser auszubilden und zu fördern.“

2020 sank die Zahl der Produzenten im Vergleich zu 2018 um 80 Betriebe. Doch trotz aller Herausforderungen bleiben die Branchenvertreter optimistisch. Sie suchen aktiv nach Lösungen, um dieses für Polynesien lebenswichtige Gewerbe zu beleben – und hoffen auf eine bessere Zukunft für das „Schwarze Gold des Meeres“.

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert