In einem ehrgeizigen Schritt zur Wiederbelebung der Perlenzucht wird innerhalb der nächsten drei Wochen ein Reformgesetz der Versammlung vorgelegt. Die erklärten Ziele: die Produktion strukturieren, die Perlenqualität garantieren und die Rückverfolgbarkeit von der Aufzucht bis zum Export sicherstellen.
Trotz gestiegener Produktion verzeichnet die Branche seit 25 Jahren sinkende Preise, was fast 3.000 Arbeitsplätze bedroht. Ein Drittel der Farmen schloss in den letzten acht Jahren – ein deutliches Zeichen für dringenden Handlungsbedarf.
Die Reform führt nationale Produktionsquoten ein, die auf die Farmen verteilt werden. Alle Perlen müssen registriert werden; der Verkauf von Überschussproduktion ist verboten, um die Lagunengesundheit und den Produktwert zu schützen.
Teva Rohfritsch, Minister für die Blaue Wirtschaft, betont den Nachhaltigkeitsansatz. Quoten werden an die ökologischen Gegebenheiten jeder Lagune angepasst, und Nutzungsbedingungen für öffentliches Land verschärft, um Umweltrestaurierung und Abfallmanagement verbindlich zu machen.
Ein weiterer Durchbruch: Die Abschaffung der „Ausschussperlen“. Alle Perlen können nun verarbeitet werden – insbesondere im Kunsthandwerk und Schmuck – ohne Mindestanforderungen an Perlmuttdicke, obwohl optionale Zertifizierungen verfügbar bleiben.
Zur Bekämpfung illegaler Praktiken wird Produzenten, Händlern und Einzelhändlern untersagt, Perlen ohne Genehmigung an Dritte weiterzugeben. Der Kauf von Perlkernen wird streng reguliert, mit Pflicht zur Aufzeichnung für Händler.
Vom Wirtschafts-, Sozial- und Kulturrat befürwortet, steht das Gesetz vor der Abstimmung in der Versammlung für eine Umsetzung im Januar. Parallel veranstaltet der Tahitian Pearl Association of French Polynesia am 20.-21. Oktober ein Pearl Forum im CCISM – eine öffentliche Plattform zur Debatte über die Zukunft der polynesischen Perlenzucht.
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