Angesichts unerfüllter Versprechen haben sich mehrere Perlenzucht-GIEs und Verbände unter dem Dach des „Verbands der Perlenfachleute“ zusammengeschlossen, der nun über 80 % der Branche vertritt.
Ihre erste gemeinsame Aktion: eine entschlossene Versammlung am Donnerstagmorgen vor der Maison de la Perle mit dem klaren Ziel, die sofortige Unterzeichnung einer Vereinbarung zu erreichen.
Im Zentrum ihrer Forderungen steht der sofortige und endgültige Widerruf der Deliberation Nr. 2005-42. Diese seit über zehn Jahren geltende Regelung schreibt die Zerstörung als „verwendbar“ eingestufter Perlen vor und hat laut Angaben innerhalb von nur zwei Jahren geschätzte Schäden von 6 Milliarden CFP-Franken verursacht. Frank Tehaamatai, Sprecher des Verbands, weist darauf hin, dass Japan ein ähnliches Maßnahmeexperiment aufgrund verheerender Folgen für die eigene Industrie wieder aufgegeben hatte.
Tehaamatai erklärt, dass einige Perlen trotz Unregelmäßigkeiten noch verwertbar wären, insbesondere für Armbänder oder Ringe. Er kritisiert die starren aktuellen Normen, die zur Zerstörung kleiner Kategorie-A-Perlen führen, nur weil ihre Perlmuttschicht dünner als 0,8 mm ist. Obwohl sie eine Gegenüberprüfung der Prüfgeräte der Maison de la Perle beantragten, wurde ihr Gesuch abgelehnt. Zwar gab es eine Grundsatzzusage zum Perlenanschnitt, doch ohne konkreten Zeitrahmen.
„Wir sind viel zu lange hingehalten worden“, erklärt Frank Tehaamatai. Die normalerweise gemäßigten Perlenzüchter zeigen sich zutiefst verärgert. Der Niedergang ist dramatisch: Während es im Jahr 2000 noch über 1.000 Farmen gab, existieren heute nur noch 200. Die Exporte, die 2000 noch 20 Milliarden Franken einbrachten, werden 2012 voraussichtlich auf nur 6 Milliarden fallen.
Die Fachleute fordern sofortige konkrete Maßnahmen zur Rettung der kriselnden Branche. Die Aufhebung der Deliberation Nr. 2005-42 sehen sie als unverzichtbaren Schritt für das Überleben ihres Gewerbes.
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