Reform der Perlenzucht auf Tahiti: Umstrittener Gesetzentwurf nach hitzigen Debatten verabschiedet

Tahitis Parlament verabschiedet umstrittene Perlenzucht-Reform

Am Dienstag, den 13. Dezember 2016, billigte die Versammlung von Tahiti ein Gesetz zur Regulierung beruflicher Tätigkeiten in Produktion und Vermarktung von Perlen- und Perlmutterprodukten in Französisch-Polynesien. Die Reform löste hitzige Debatten unter den Abgeordneten aus, die sich über die Folgen für die Perlenindustrie uneins waren.

Politischer Grabenkampf

Die Diskussion wurde maßgeblich von der Rassemblement pour une majorité autonomiste (RMA)-Fraktion dominiert, die den Entwurf unterstützte. Der Abgeordnete Charles Fong Loi pries die Initiative als Antwort auf die aktuelle Branchenkrise. Er betonte die Lagunenschutz-Maßnahmen und die Einrichtung beratender Komitees zur Stärkung lokaler Akteure: „Diese Reform ist essenziell für die Zukunftsfähigkeit der polynesischen Perlenzucht.“

Die Opposition (Tahoera’a huiraatira) äußerte hingegen Vorbehalte. Monique Richeton (orange Partei) kritisierte die Abschaffung systematischer Perlenkontrollen: „Dies gefährdet die Rückverfolgbarkeit und Wettbewerbsfähigkeit des Sektors.“ Sie warf der Regierung vor, den Perlenhandel einzuschränken – eine Aussage, die zu hitzigen Wortwechseln führte.

Wettbewerbsbedenken und Regierungsverteidigung

Die Wettbewerbsbehörde wiederholte ihre Warnungen vor möglichen Marktverzerrungen. Doch Teva Rohfritsch, Minister für die Blaue Wirtschaft, verteidigte das Vorhaben entschieden: „Ziel ist ein Ausgleich zwischen Produktionskontrolle und Branchenförderung.“

Abstimmung und Folgen

Nach zweistündiger Debatte wurde das Gesetz mit 29 Ja-Stimmen, 14 Nein-Stimmen und 10 Enthaltungen verabschiedet. Trotz der Widerstände ebnet die Reform den Weg für strengere, transparentere Regeln in der Perlenindustrie – einem Sektor, der 70 % der lokalen Exporte und über 1.300 Arbeitsplätze stellt.

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