Rekordbeschlagnahmung in Papeete: Zoll entdeckt über 190.000 geschmuggelte Perlen

Eine historische Razzia erschüttert die Perlenindustrie Polynesiens.

Letzten Freitag gegen 17:30 Uhr stoppten Zollbeamte am Fährterminal von Papeete einen Mann, der mit einem Roller von Moorea ankam. In seiner Tasche entdeckten sie neun lose Perlenposten mit einem Gewicht von 5,3 kg sowie vier Keshi-Perlenposten mit insgesamt 460 Gramm. Da er die Herkunft der wertvollen Ware nicht nachweisen konnte, hatte er gegen die strengen Vorschriften des lokalen Perlenhandels verstoßen.

Die Durchsuchung führte zur Entdeckung von 820.000 FCFP in bar, ordentlich in 10.000-FCFP-Scheinen gebündelt. Unter Verdacht auf ein größeres Netzwerk durchsuchten die Beamten sein Zuhause. Dort machten sie einen beispiellosen Fund: 327 kg Tahiti-Perlen, versteckt in Safes und auf Regalen – die größte Beschlagnahmung in der Geschichte des Territoriums.

Der Mann, der angab, ein Zuchtperlen-Produzent zu sein, hatte schwere Verstöße begangen. Der Bestand enthielt auch Ausschussware, was direkt gegen die geltenden Vorschriften zum Schutz des Rufs und der Qualität Tahiti-Perlen verstößt. Erste Schätzungen beziffern den Mindestwert der beschlagnahmten Schätze auf etwa 38 Millionen Franken.

Dem mutmaßlichen Schmuggler droht eine Geldstrafe von 76 Millionen FCFP und bis zu drei Jahren Haft. Die Zollbehörden untersuchen aktiv die genaue Herkunft der Perlen und mögliche beteiligte kriminelle Netzwerke. Dieser spektakuläre Fall unterstreicht die Herausforderungen im Kampf gegen Betrug in einer Branche, die für Französisch-Polynesien gleichermaßen strategisch wichtig wie fragil ist.

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