Rikitea hat polynesische Perlenzucht-Geschichte geschrieben. Am Mittwochabend weihte die Gambier-Inselgruppe offiziell ihr erstes Verwaltungskomitee für die Perlenzucht ein – eine Struktur, die durch ein wegweisendes Gesetz von 2017 ermöglicht wurde. 50 der 167 Perlenzüchter der Insel versammelten sich im Rathaus, um Vertreter zu wählen, die künftig gemeinschaftlich die Interessen dieser sich entwickelnden Branche vertreten.
Thomas Esen, ein angesehener Branchenführer, wurde zum Vorsitzenden des Komitees gewählt. Nach zweistündiger lebhafter Diskussion bestimmte man ihn auch zum Repräsentanten der Rikitea-Produzenten in der Perlenkommission Tahitis. Seine Aufgabe: die lokalen Gegebenheiten mit der territorialen Politikgestaltung zu verbinden.
Die exponentielle Wachstumsrate der Insel unterstreicht die Bedeutung dieser Initiative: Rikitea widmet der Perlenzucht mittlerweile 2.000 Hektar – vor zwei Jahren waren es erst 1.300. Diese rasche Expansion erfordert bessere Organisation, kontinuierlichen Dialog mit Institutionen und stärkere brancheninterne Koordination.
Für Esen markiert das Komitee einen entscheidenden Fortschritt: „Wir müssen mit einer Stimme sprechen, uns strukturieren und gemeinsam Herausforderungen angehen – sei es Produktionskrisen, Qualitätsstandards oder Marktschwierigkeiten.“
Das Gremium wird zudem als Informationsdrehscheibe fungieren, um neue Vorschriften und Entscheidungen an die Züchter zu kommunizieren. Dies ermöglicht schnellere Reaktionen und eine bessere Anpassung an Branchenveränderungen.
Mit diesem Vorreitermodell setzt Rikitea einen Präzedenzfall, dem bald andere Inseln folgen könnten – und ebnet so den Weg für eine gestärkte lokale Governance der Perlenzucht durch professionellen Zusammenhalt.
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