Tahitis Perlenfarmer schlagen einen unabhängigen Weg ein: Eine neue Ära für Auktionen

Historische Abkehr von der Maison de la Perle nach Rekordverkäufen von 363 Mio. XPF

In einer beispiellosen Wende erklärten Tahitis Perlenzüchter ihre Unabhängigkeit von der staatlichen Maison de la Perle – unmittelbar nach ihrer zweiten erfolgreichen Auktion 2024 mit einem Umsatz von 363 Millionen XPF (≈3 Mio. €) durch 278 verkaufte Lose.

Der Bruch: Warum die Züchter eigene Wege gehen

1. Ablehnung „veralteter“ Sortierstandards
Die fünf wichtigsten Produzentengruppen – GIE Poe o Rikitea, GIE Raromatai, GIE Poe o Tahiti Nui, GIE Manihi und SPMPPF – kritisieren das Klassifizierungssystem der Maison de la Perle als „überholt und auktionsuntauglich“. Ihre direkten Käuferbeziehungen ermöglichten marktgerechtere Preise.

2. Vorwürfe institutionellen Versagens

  • Bevorzugungsvorwürfe: Die Pearl House bevorzuge Kooperationen mit Citizen gegenüber der japanischen Tahitian Pearl Promotion Society (TPJ) – ein Hauptabnehmer, der aus Protest jüngste Auktionen boykottierte.
  • Promotionspannen: Die Place Vendôme-Ausstellung (Mai 2024) wird als „desaströser Fehltritt“ bezeichnet, der Branchenprofis vergrämt habe.

3. Ministerielle Gegenreaktion
SPMPPF-Vertreter Georges Mataoa erklärte unverblümt:
„Die Pearl House versteht Auktionsrealitäten nicht. Wir arbeiten direkt mit Käufern – sie nicht.“

Branche am Scheideweg

Die Revolte spiegelt tiefere Konflikte wider:
🔹 Autonomie vs. Zentralisierung: Züchter fordern Kontrolle über Preise und Vermarktung.
🔹 Marktrealitäten: Der TPJ-Boykott zeigt Risiken der Entfremdung wichtiger Abnehmer.
🔹 Politische Folgen: Minister Temauri Foster steht unter Druck, die Pearl House zu reformieren – oder abzuschaffen.

„Wir haben bewiesen, dass wir keine Mittelsmänner brauchen“, so ein Rikitea-Züchter. „Unsere Perlen, unsere Regeln.“

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