Tahitis Perlenindustrie steckt in einer schweren Krise, gekennzeichnet durch einen dramatischen Einbruch der Perlenexporte – von 5 Milliarden Fcfp im Jahr 2019 auf nur 2,5 Milliarden im Jahr 2020. Laut Mia Williams, Präsidentin des Verbands kleiner und mittelständischer Perlenzüchter Französisch-Polynesiens (SPMPPF), ist dieser alarmierende Rückgang hauptsächlich auf die Pandemie zurückzuführen.
Auch die Exportpreise pro Gramm haben ein historisches Tief erreicht: Sie fielen von 600 Fcfp (2018) auf 270 Fcfp (2020). Perlenhändler Ferdinand Ching erklärt, dieser Preisverfall hänge teilweise mit der abnehmenden Perlenqualität zusammen, verursacht durch Faktoren wie Lagunenverschmutzung und Überproduktion.
Die Situation wird zusätzlich verschärft durch einen kritischen Mangel an Pfropfexperten – eine große Herausforderung für lokale Produzenten. Das Fehlen chinesischer Pfropfer, die in China festsitzen, hat die Produktion direkt beeinträchtigt und zu einem starken Rückgang der Perlenausbeute geführt. Bis 2020 hatte sich die Zahl der Produzenten im Vergleich zu 2018 um 80 verringert.
Trotz dieser Herausforderungen zeigen sich Branchenvertreter vorsichtig optimistisch und betonen, dass die schnelle Lösung des Pfropferexperten-Mangels entscheidend ist für das Überleben und die Nachhaltigkeit der Perlenzucht in Französisch-Polynesien.
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