Wachsende Spannungen zwischen Perlenfarmern und Regierung wegen Auktionen

Konflikt um Veranstaltungsort und Finanzierung eskalert

Ein schwelender Streit zwischen Perlenzüchtern und der Regierung Französisch-Polynesiens ist nach der Verweigerung des ehemaligen Präsidentengebäudes für eine Perlenauktion vom 6. bis 8. August 2024 eskaliert. Die Entscheidung hat fünf Wirtschaftsinteressengemeinschaften (GIEs) von Perlenzüchtern verärgert und zu einer scharfen Replik von Meeresressourcenminister Temauri Foster geführt.

Kern des Konflikts

🏛️ Verweigerter Veranstaltungsort: Die GIEs werfen der Regierung vor, ihre Auktion zu behindern, indem sie den Zugang zum historischen Präsidentenpalast in Papeete verweigert.

🛡️ Regierungsargumente: Foster behauptet, die GIEs hätten Partnerschaftsangebote der staatlichen Vermarktungsagentur Maison de la Perle abgelehnt.

💰 Finanzstreit: Die Züchter werfen der Regierung Missmanagement öffentlicher Gelder vor, während diese betont, ihr Budget liege bei 80 Millionen XPF/Jahr – nicht bei den von Kritikern genannten 200 Millionen XPF/Monat.

Minister Fosters Gegenargumente

  • „Desinformationskampagne“: Er verurteilt die GIEs wegen „falscher Behauptungen“ über die Finanzen der Maison de la Perle.
  • Historischer Kontext: Die Anlaufkosten 2009 (213 Mio. XPF) wurden teilweise von der staatlichen Edelsteinbehörde DGDE getragen.
  • Boykott der Züchter: Dissidenten-GIEs seien aus dem Vorstand der Maison de la Perle ausgetreten und strebten nun deren Auflösung an.

Branchenweite Spannungen

Der Konflikt folgt auf eine „wilde Auktion“ der GIEs im April 2024 in Pirae, bei der über 150.000 Perlen ohne Unterstützung der Maison de la Perle verkauft wurden. Diese unabhängige Aktion – und der aktelle Streit – verdeutlichen:

  • Schwindendes Vertrauen in die zentralisierte Vermarktung
  • Machtkampf um die Kontrolle der Marke „Schwarzes Gold Tahitis“
  • Wirtschaftlicher Druck durch schwankende Perlenpreise

Was kommt als Nächstes?

  • Die GIEs könnten ihre August-Auktion verlegen – mit Risiko geringerer Sichtbarkeit.
  • Die Regierung könnte unabhängige Verkäufe stärker regulieren.
  • Die Maison de la Perle steht vor Legitimitätsproblemen, falls weitere Züchter austreten.

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